Zehn Jahre grenzüberschreitende Stadtentwicklung am Dreiländereck Basel
Mit der heutigen Unterzeichnung einer weiteren trinationalen Planungsvereinbarung bekräftigen die Nachbarstädte Basel (CH), Weil am Rhein (D) und Huningue (F) ihre Zusammenarbeit und die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Stadtteils am Dreiländereck. Die Planung einer neuen Rheinbrücke zwischen Huningue und Basel erreicht den nächsten Meilenstein. Die politischen Verantwortlichen bestätigen dieses gemeinsame Ziel.
Das «3Land», das Gebiet um das Dreiländereck, welches jahrzehntelang von Industrie- und Hafenanlagen geprägt war, befindet sich im Umbruch und wird sich in den nächsten Jahren verändern. Platz für Neues entsteht. Grosse, abgeschlossene und monofunktional genutzte Areale sollen geöffnet und neu genutzt werden. Neue Linien für den öffentlichen Verkehr, zugängliche und durchgängige Rheinufer sowie vernetzte Grün- und Freiräume schaffen einen grenzüberschreitenden Stadtteil.
Die seit über zehn Jahren andauernde Zusammenarbeit zwischen den Nachbarstädten Basel, Weil am Rhein und Huningue weist schon heute sichtbare Ergebnisse vor: Zwischen Huningue und Basel entstand ein durchgängiger Rheinuferweg, der als Pendlerroute sowie als Promenade in der Freizeit gleichermassen beliebt ist. Mit der Erweiterung des Rheinparks in Weil am Rhein und den umgestalteten Uferbereichen in Huningue wurden beidseits der Dreiländerbrücke neue Freiräume unmittelbar am Wasser geschaffen. Sie bieten ein vielfältiges Angebot für Spiel, Sport und Erholung und werden in künftigen Bauetappen weiter vergrössert. So entsteht aus der Idee 3Land ein greifbarer Nutzen für die Bevölkerung.
Im Namen der insgesamt acht beteiligten Partner unterzeichneten die Basler Regierungsrätin Esther Keller, der Bürgermeister von Huningue und Präsident von Saint-Louis Agglomération, Jean-Marc Deichtmann, und der Oberbürgermeister von Weil am Rhein, Wolfgang Dietz, heute am Dreiländereck eine trinationale Planungsvereinbarung, welche die nächsten Schritte sowie ein gemeinsames Budget bis Ende 2025 festlegt. Schwerpunktthemen bilden Mobilität, Freiraum und Naturschutz, Raumplanung und Städtebau.
Eine neue Rheinbrücke ist zentral für das Zusammenwachsen und die Mobilität im 3Land. Ausgerichtet auf den Tram-, Fuss- und Veloverkehr verbindet sie auf der Höhe der Wiesemündung die Rheinufer zwischen Huningue und Basel. Eine kürzlich erstellte Kosten-Nutzen-Analyse bestätigt, dass die Rheinbrücke einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen für alle drei beteiligten Länder bringt. Sie ermöglicht ein trinationales Quartier, indem sie Länder verbindet, die Menschen zusammenbringt und durch nachhaltige Verkehrsverbindungen eine hohe Lebensqualität schafft. Die Projektpartner haben daher beschlossen, das ambitionierte Projekt weiterzuverfolgen und in den nächsten Schritten die planerischen, juristischen und finanziellen Grundlagen für das Vorhaben zu schaffen. In der gemeinsamen Planungsvereinbarung werden dafür die Weichen gestellt.
Einen interessanten Einblick bietet die neue 3Land-Tour für Velofahrerinnen und -fahrer sowie Fussgängerinnen und Fussgänger. Die 13 Kilometer lange Route führt durch das Projektgebiet und macht die Geschichten und Besonderheiten der Quartiere an zehn Stationen erlebbar. Informative Texte, Bilder und Videos sind an den einzelnen Stationen und auf der Internetseite des 3Land-Projekts abrufbar. Die GPS-Daten können über die bekannte App «Outdooractive» aufs Smartphone geladen werden.
Für die Fortführung der Planungen zur trinationalen Stadtentwicklung im 3Land beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat Ausgaben in Höhe von insgesamt 1’106’000 Franken. Die heute durch die Vorsteherin des Bau- und Verkehrsdepartements unterzeichnete Planungsvereinbarung 3Land steht unter dem Vorbehalt der Ausgabenbewilligung durch den Grossen Rat.
Die „Koordinationszelle 3Land“ wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Programms Interreg V Oberrhein der Europäischen Union, dem Kanton Basel-Stadt und der Schweizerischen Eidgenossenschaft, sowie der Stadt Weil am Rhein, dem Landkreis Lörrach, der Stadt Huningue, Saint-Louis Agglomération und der Collectivité européenne d‘Alsace kofinanziert. Die Stadt Saint-Louis ist assoziierter Partner. Projektträger ist der Trinationale Eurodistrict Basel.