Wolkenkratzer wie in Manhattan sind für die Schweiz nicht vorstellbar
Inmitten wachsender demografischer Herausforderungen beleuchtet die neueste Studie der Hochschule Luzern die Realitäten des Schweizer Mietwohnungsmarktes. Dani Steffen, ein renommierter Experte und Dozent, bietet Einblicke in die Komplexität der aktuellen Wohnsituation und die daraus resultierenden Auswirkungen.
Die Schweiz erlebt eine bemerkenswerte Dynamik in ihrem Wohnungsmarkt. Laut einer umfassenden Analyse von Dani Steffen und seinem Team an der Hochschule Luzern weisen spezifische Regionen wie Zürich, Genf und zentrale Tourismusgebiete eine auffallende Wohnungsnot auf. Dies steht im Kontrast zu eher entspannten Märkten wie dem Jura oder Tessin, wo ein Überangebot an Mietwohnungen herrscht. Diese regionalen Disparitäten werden durch eine landesweite Leerwohnungsziffer von 1.15 Prozent veranschaulicht, die einen besorgniserregenden Rückgang seit 2020 zeigt.
Steffen betont, dass der Mangel an Wohnraum nicht nur ein lokales, sondern ein schweizweites Phänomen ist, trotz regionaler Unterschiede. Mit der stetig wachsenden Bevölkerung und dem Trend zu Einzelhaushalten bleibt die Nachfrage nach Wohnraum konstant hoch, während die Wohnungsbauaktivitäten stagnieren. Diese Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage wird durch eine Kombination aus regulatorischen Hürden, geografischen Beschränkungen und konjunkturellen Faktoren wie Inflation und Zinssteigerungen verstärkt.
Die Studie hebt auch die Mietbelastung hervor, die durchschnittlich etwa 20 Prozent des Haushaltsbudgets ausmacht, wobei niedrigere Einkommensgruppen deutlich stärker belastet sind. Steffen weist darauf hin, dass trotz hoher Mieten in Städten wie Zürich oder Genf die Mietkosten im Verhältnis zu den Einkommen relativ stabil bleiben. Dies deutet auf eine gewisse regionale Ausgewogenheit hin, obwohl die Zugänglichkeit für niedrigere Einkommensgruppen weiterhin eine Herausforderung darstellt.
Zukünftig wird der Bedarf an altersgerechtem Wohnraum zunehmen, um der alternden Bevölkerung gerecht zu werden. Steffen betont die Notwendigkeit, ältere Menschen zu motivieren, ihren Wohnraum zu verkleinern, um mehr Platz für Familien zu schaffen und den Wohnungsmarkt zu entlasten. Dieser Prozess erfordert jedoch sensible Ansätze, da Wohnen ein sehr emotionales Thema ist.
Insgesamt zeigt die Studie, dass die Schweiz vor bedeutenden Herausforderungen im Bereich des Wohnungsbaus steht, welche eine sorgfältige Berücksichtigung sowohl der regionalen Besonderheiten als auch der unterschiedlichen Bedürfnisse der Bevölkerungsgruppen erfordert.