Wohnsituation älterer Menschen in der Schweiz

Februar 2025

Ältere Menschen in der Schweiz leben häufig in zentralen, geräumigen und günstigen Wohnungen, doch oft fehlt es an Barrierefreiheit und altersgerechter Ausstattung. Die von der Hochschule Luzern im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO) durchgeführte Studie „Wohnen im Alter“ zeigt zudem, dass viele Seniorinnen und Senioren isoliert leben, insbesondere Alleinstehende.

Geringe Wohnmobilität trotz veränderter Bedürfnisse
Die Mehrheit der über 75-Jährigen bleibt trotz veränderter Wohnanforderungen in ihrer Wohnung. Nur 5,1 Prozent dieser Altersgruppe zogen 2022 um. Gründe dafür sind langfristige, günstige Mietverträge, zentrale Wohnlagen und emotionale Bindung an die Wohnung. Zudem wirken hohe Marktmieten und Umzugskosten abschreckend. Falls ein Umzug stattfindet, bleibt dieser meist innerhalb der Region oder führt in eine Pflegeeinrichtung.

Barrieren in älteren Wohnbauten erschweren den Alltag
Über 60 Prozent der über 66-Jährigen wohnen in Gebäuden, die nicht barrierefrei gebaut wurden. Treppen, schmale Türen oder fehlende Aufzüge können den Alltag erschweren und das Risiko von Stürzen und gesundheitlichen Problemen erhöhen. Notwendige Renovierungen sind oft schwer umsetzbar.

Einsamkeit als zentrale Herausforderung
77 Prozent der älteren Menschen leben allein oder mit gleichaltrigen Personen, was die Gefahr sozialer Isolation erhöht. Besonders betroffen sind ältere Frauen, die häufiger alleinstehend sind. Einsamkeit wirkt sich negativ auf die körperliche und geistige Gesundheit aus und verstärkt den Unterstützungsbedarf im Alltag.

Barrierefreier Wohnraum und bessere Unterstützung
Die Studie empfiehlt, ältere Menschen besser in den regulären Wohnungsmarkt zu integrieren und gezielt barrierefreien Wohnraum zu schaffen. Neben altersgerechten Renovationen sind neue Wohnformen mit Nähe zu Pflegeeinrichtungen nötig. Zudem sollten soziale Netzwerke und Unterstützungsdienste ausgebaut werden, um ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

Datenbasierte Erkenntnisse für die Zukunft
Die Studie basiert auf umfangreichen Datenanalysen zu Wohngebäuden, Haushalten, Einkommen und Mietverhältnissen. Diese ermöglichen präzise Einblicke in die Wohnsituation älterer Menschen und liefern eine wissenschaftliche Grundlage für zukünftige Massnahmen.

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