Wohnen wird für alle spürbar teurer
Die Nachfrage nach Wohneigentum bleibt im Juli 2022 trotz Zinsanhebung weiterhin stabil. Die Preise zogen sogar an. Die generell höheren Kosten für den Unterhalt belasten auch Mietende, zuzüglich der ebenfalls leicht gestiegenen Mietpreise. Das zeigt der Real Estate Offer Index.
Die gestiegene Zinsbelastung kann der Nachfrage nach eigenen vier Wänden bisher nichts anhaben. Kaufinteressierte für Eigenheime sind „weiterhin in Kauflaune“, heisst es in einer Medienmitteilung auf immoscout24.ch. Die dort vorgestellten Daten stützen sich auf den Real Estate Offer Index. Er wird von der SMG Swiss Marketplace Group in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erhoben. Immoscout24.ch ist ein Marktplatz der SMG.
Demnach hat sich auf Anbieterseite die Preiserwartung trotz der Anhebung des Leitzinses um 0,5 Prozentpunkte nicht reduziert. Einfamilienhäuser kosteten 2 Prozent mehr, Eigentumswohnungen wurden innert Monatsfrist zu 0,7 Prozent höheren Preisen inseriert. „Mit der erhöhten Zinslast und der generellen Kostensteigerung für Unterhalt und Investitionen wird das Wohnen im Eigenheim spürbar teurer“, wird Martin Waeber von SMG zitiert. Entsprechend sei eine Verlangsamung der Preisentwicklung wahrscheinlich.
Die inserierten Mietpreise sind im vergangenen Monat mit 0,3 Prozent ebenfalls leicht gestiegen. Zusätzlich würden die deutlich teureren Erdöl- und Gaspreise zu „signifikant höheren Auslagen“ führen.
Bei institutionellen Investoren könnte die Nachfrage nach Renditeliegenschaften sinken. Dies habe womöglich eine verminderte Bautätigkeit und damit eine Verknappung des Angebots an Mietwohnungen zur Folge. Abzuwarten sei, wie sich die Angebotsmieten langfristig entwickeln.