Wegweiser für eine nachhaltige Raumplanung in der Schweiz
In einer aktuellen Studie hat der Rat für Raumordnung (ROR) im Auftrag des Bundesrates die Zukunftsperspektiven peripherer Regionen in der Schweiz untersucht. Die Ergebnisse fordern eine erweiterte Sichtweise auf Peripherien – sowohl in ländlichen als auch in städtischen Kontexten. Der Bericht bietet innovative Ansätze, um die Entwicklungspotenziale dieser Gebiete voll auszuschöpfen, und legt Empfehlungen für eine differenzierte und nachhaltige Raumentwicklung vor.
Die traditionelle Auffassung von Peripherien als entlegene ländliche oder bergige Gebiete wird in der neuesten Analyse des Rats für Raumordnung herausgefordert. Mit einem erweiterten Verständnis der Peripherien, einschliesslich urbaner und suburbaner Räume, empfiehlt der Rat einen angepassten Umgang mit diesen vielfältigen Regionen, um deren Entwicklungspotenziale nachhaltig zu nutzen.
Dieser Bericht, der alle vier Jahre erscheint, leuchtet die territorialen Entwicklungen Neuenburgs aus und bietet eine Bewertung der Implementierung des Bundesgesetzes über Raumplanung sowie des kantonalen Masterplans von 2019. Dabei stehen Innenentwicklung, Mobilitätskoordination und die qualitative Entwicklung von Lebensräumen im Fokus. Zusätzlich werden Klimaschutz, Biodiversität, Erhalt landwirtschaftlicher Flächen und Energieeffizienz berücksichtigt.
Kernpunkte und Handlungsempfehlungen
- Definition und Verständnis von Peripherien – Der Bericht ermutigt, Peripherien als dynamische Räume zu begreifen, die sowohl städtische als auch ländliche Charakteristiken aufweisen können. Diese Gebiete sind nicht nur durch ihre geographische Lage, sondern auch durch sozioökonomische Faktoren definiert.
- Dialog und Erkenntnisse – Durch den direkten Austausch mit Vertretern der verschiedenen Peripherien sammelte der Rat wertvolle Einsichten. Diese Interaktionen offenbarten, dass die herkömmliche Sichtweise auf periphere Gebiete als benachteiligt und abgehängt nicht der Wirklichkeit entspricht.
- Lebendige Peripherien – Der Bericht präsentiert die Idee der «Lebendigen Peripherien» als Orte des Engagements und der Innovation, wo Menschen Lösungen für gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen entwickeln.
- Herausforderungen und Chancen – Trotz spezifischer Herausforderungen wie dem Fehlen einer kritischen Masse an Akteuren oder Anpassungsdruck bieten Peripherien einzigartige Möglichkeiten für nachhaltige Entwicklung und Innovation.
- Empfehlungen für die Zukunft – Um die Peripherien als lebendige und resiliente Räume zu fördern, sollten Bund, Kantone und Gemeinden innovative Ansätze in Wohnen, Mobilität, Wirtschaft, Tourismus und Energie vorantreiben. Der Fokus liegt auf einer starken nachhaltigen Entwicklung, die eine gesunde Biosphäre und eine schadstofffreie Umwelt priorisiert.
Der ROR-Bericht regt zum Umdenken in der Raumplanung an und betont die Bedeutung von Querschnittsdenken und Mehrwertstrategien. Er fordert Bund, Kantone und Gemeinden auf, gemeinsam für lebendige Peripherien zu sorgen, die als Impulsgeber für eine nachhaltige und inklusive Gesellschaft dienen.
Die Dokumentation finden Sie unter: https://regiosuisse.ch/sites/default/files/2024-02/Lebendige_Peripherien.pdf