Wandel auf dem Wellisareal
Auf dem drei Hektaren grossen Wellisareal in Willisau soll ein neues, modernes Wohn- und Gewerbequartier entstehen. Das Projekt steht am Anfang. Im Herbst 2024 soll die Bevölkerung über die notwendige Teilzonenplanänderung und den Bebauungsplan abstimmen.
Das Wellisareal liegt am nördlichen Ortseingang von Willisau, neben dem historischen Stadtkern, direkt an der Hauptverkehrsachse und in der Nähe des Bahnhofs. Es umfasst eine Fläche von 30’000 Quadratmetern.
1927 siedelte sich mit der Orgelbau AG eine auf die Herstellung von Kirchenorgeln spezialisierte Unternehmung in der damals noch weitgehend unbebauten «Grundmatt» vor den Toren der Altstadt Willisau an. Mit der Gründung der Wellis AG im Jahr 1931 als Tochtergesellschaft der Orgelfabrik nahm die bewegte Geschichte der Möbelproduktion ihren Lauf. Die Wellis AG war spezialisiert auf Designermöbel und international bekannt unter dem Label «Team by Wellis».
Mit dem Wachstum der Firma entwickelte sich das Fabrikareal bis in die 1980er- Jahre zu seiner jetzigen Grösse. Bis heute sind auf dem Areal Möbelfirmen beheimatet.
Der nördliche Teil des Wellisareals gehört der Foroom Immobilien AG. Sie hat mit der GKA Immobilien AG ein langfristiges Kaufrecht abgeschlossen. Der südliche Teil ist im Besitz der Familie Tolusso. Hier befindet sich auch die Steinindustrie Tolusso AG. Gemeinsam wollen die Eigentümer das Areal in den kommenden Jahren zu einem Wohn- und Gewerbequartier weiterentwickeln. Aufgrund der zentralen und verkehrstechnisch günstigen Lage sowie der Arealgrösse ist die Entwicklung und zukünftige Nutzung des Areals von hohem öffentlichem Interesse.
Für die Testplanung wurden drei renommierte Planungsteams aus Luzern, Zürich und Basel zugezogen. Am meisten überzeugt hat das Konzept des Basler Architekturbüros Herzog & de Meuron. Es sieht vor, das Areal zu einem «offenen, lebendigen Wohn- und Werkraum» umzugestalten. Das Areal soll auf Bestehendem aufbauend in einzelnen Etappen weiterentwickelt werden und so organisch und nachfragegerecht wachsen. Einzelne Industriebauten sollen erhalten bleiben.
Das Projekt von Herzog & de Meuron wurde weiterbearbeitet und soll den Weg ebnen für die Teilzonenplanänderung und den Bebauungsplan, die für eine Transformation des Areals nötig wäre. Nach der Planung und einer öffentlichen Auflage sollen die Stimmberechtigten im Herbst 2024 über die Teilzonenplanänderung entscheiden. Läuft alles nach Plan, ist der früheste Baustart im Jahr 2025 möglich.