Stimmvolk billigt Kredit für Fernwärme in Chur
Die Wahlberechtigten von Chur haben mehrheitlich für einen Investitionsbeitrag der Stadt in Höhe von 80 Millionen Franken an das Fernwärmenetz gestimmt. Die Gesamtkosten für den Ausbau durch den Strom-, Wasser- und Wärmeversorger IBC belaufen sich auf über 300 Millionen Franken.
Die Churer Energieversorgerin Energie Wasser Chur (IBC) kann ihr Fernwärmenetz massiv ausbauen. Die Stimmbevölkerung hat einer entsprechenden kommunalen Vorlage zu 60,85 Prozent zugestimmt. Sie besagt, dass die Stadt sich über einen Zeitraum von zwölf Jahren mit 80 Millionen Franken an den Gesamtkosten für den Ausbau des Wärmenetzes beteiligt. Diese belaufen sich auf 314 Millionen Franken.
Der Gemeinderat unterstützt die Vorlage laut seiner Urnenbotschaft vom 12. März mit 17 Ja- zu 4 Nein-Stimmen. Nun fördert Chur das Generationenprojekt der IBC, die eine selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt im alleinigen Eigentum der Stadt ist, mit 60 Millionen Franken zur Erhöhung des Dotationskapitals und in Form eines Darlehens. Weitere 20 Millionen hält die Stadt für eine allenfalls zu beanspruchende Bürgschaft vor.
Die Investition ist aus Sicht des Gemeinderates notwendig, um den Umbau in eine erneuerbare Wärmeversorgung innerhalb der Stadt gewährleisten zu können. „Gleichzeitig kann damit auch der Wegfall der bisherigen Wertschöpfung aus dem Gasverkauf aufgefangen und die Erlöse anderweitig gesteigert werden“, heisst es in der Botschaft weiter. „Die heute für den Kauf von Erdöl und Erdgas abfliessenden Gelder verbleiben zukünftig in der Region.“
Den Angaben zufolge will IBC bei Finanzinstituten Kredite von insgesamt 160 Millionen Franken aufnehmen. Weiters werde mit einem Beitrag von Bund und Kanton von 56 Millionen Franken gerechnet. Aus Eigenmitteln wolle das Unternehmen 38 Millionen Franken investieren.