Steuern über dem nationalen Durchschnitt
Während Privatpersonen im Kanton Zürich moderat besteuert werden, trifft Unternehmen eine überdurchschnittlich hohe Steuerlast. Ein aktueller Steuerbelastungsmonitor zeigt, dass Zürich im nationalen Vergleich bei den Unternehmenssteuern den vorletzten Rang belegt.
Der Steuerbelastungsmonitor 2024 bestätigt es erneut, der Kanton Zürich ist bei den Unternehmenssteuern ein Hochsteuerkanton. Nur der Kanton Bern besteuert Firmengewinne noch stärker. Dies macht Zürich weniger attraktiv für Unternehmen, insbesondere im Vergleich zu tiefer besteuerten Nachbarkantonen wie Schwyz und Zug, die zudem von ihrer geografischen Nähe zu Zürich profitieren.
Attraktive Steuerpolitik
Im Gegensatz zu den Unternehmenssteuern schneidet der Kanton Zürich bei den Einkommen- und Vermögenssteuern für Privatpersonen deutlich besser ab. Mittlere Einkommen zwischen 60’000 und 200’000 Franken werden im kantonalen und kommunalen Vergleich moderat besteuert. Zürichs Gemeinden belegen in dieser Kategorie vordere Plätze. Besonders mittlere Einkommen von Ehepaaren und Familien profitieren von der Steuerstruktur.
Rund ein Drittel der Zürcher Gemeinden senkte zuletzt den Steuerfuss. Dennoch verlor der Kanton im nationalen Vergleich einen Rang und liegt nun auf Platz 13. Die Vermögenssteuern leiben stabil und rangieren auf Platz 10 im nationalen Vergleich – unter dem Schweizer Mittel.
Zürich verliert seit 2006 an steuerlicher Attraktivität für Unternehmen
Seit 2006 hat der Kanton Zürich zwölf Plätze in der Rangliste der Unternehmenssteuerbelastung eingebüsst. Während andere Kantone die Steuern für juristische Personen teils markant gesenkt haben, blieb Zürich relativ starr. Dies führte dazu, dass die Konkurrenzstandorte Basel-Stadt und Genf, die traditionell für internationale Unternehmen attraktiv sind, nun deutlich tiefere Steuerbelastungen aufweisen. Besonders kritisch für Zürich ist auch der direkte Vergleich mit den Kantonen Schwyz und Zug, die im Gegensatz zu Zürich stark von ihrer Nähe zur Wirtschaftsmetropole profitieren, ohne deren Steuerlast zu tragen.
Zürich bleibt international attraktiv
Im internationalen Vergleich sieht die Lage anders aus. Trotz der hohen Steuerlast im nationalen Rahmen, bleibt Zürich im globalen Wettbewerb um die Unternehmensansiedlung konkurrenzfähig. Länder wie die USA und viele westeuropäische Staaten (mit Ausnahme Irlands) belasten ihre Unternehmen weitaus stärker. Diese Wettbewerbsfähigkeit konnte die Schweiz auch in Zeiten wirtschaftlicher Krisen wahren, obwohl viele OECD-Länder ihren Steuerdruck in den vergangenen Jahren erhöht haben.