Steigende Preise und angespannter Mietmarkt

Februar 2025

Der Zürcher Immobilienmarkt bleibt auf Wachstumskurs, doch während Eigentümer profitieren, spitzt sich die Lage für Mieter weiter zu. Die Wohnimmobilienpreise stiegen 2024 um 3,3 %, während sich die Knappheit bei Mietwohnungen verschärfte. Besonders bemerkenswerte Mieten wurden nicht nur bei Neuvermietungen, sondern auch bei bestehenden Mietverhältnissen angehoben.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat ihre jährliche Marktanalyse veröffentlicht und bestätigt den weiteren Anstieg der Immobilienpreise. Nach einem Wachstum von 3,7 % im Jahr 2023 legten die Preise 2024 um 3,3 % zu. Auch wenn sich das Tempo leicht verlangsamt hat, bleibt die Tendenz klar: Innerhalb von 20 Jahren haben sich die Wohnimmobilienpreise in Zürich um das 2,5-Fache erhöht.

Interessant ist, dass trotz gesunkener Zinsen der erwartete stärkere Preisanstieg ausblieb. Die Nachfrage zeigte sich verhaltener, insbesondere bei Neubauten, deren Verkauf länger dauert. Dennoch registrierte die ZKB im zweiten Halbjahr 2024 eine Zunahme der Transaktionen, was auf eine wieder anziehende Nachfrage hindeutet.

Zunehmende Knappheit auf dem Mietwohnungsmarkt
Die angespannte Lage bei Mietwohnungen setzte sich 2024 fort. Erstmals stellte die ZKB fest, dass die Zahl der Verkaufsinserate leicht höher war als die für Mietangebote – ein Zeichen für die weiter schwindenden Kapazitäten auf dem Zürcher Mietmarkt.

Zwar fiel die Verknappung nicht ganz so drastisch wie befürchtet aus, doch für 2025 rechnet die ZKB mit einem weiteren Rückgang des Leerstandes.

Mieten steigen auch für Bestandsmieter
Die Mieten in Zürich stiegen 2024 um durchschnittlich 4,5 % – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt von 3,3 %. Besonders bemerkenswert ist, dass nicht nur Neuvermietungen, sondern auch bestehende Mietverhältnisse von Erhöhungen betroffen waren.

Dieser Trend ist direkt auf die Referenzzinssatz-Erhöhungen aus dem Jahr 2023 zurückzuführen, die mit Verzögerung auf die Mieten durchschlugen. Im dritten Quartal 2024 lagen die Bestandsmieten in Zürich 5,4 % höher als im Vorjahr, während sie schweizweit nur um 3,3 % anstiegen. Noch stärker fiel die Erhöhung in der Genferseeregion aus.

Institutionelle Vermieter nutzten ihren Spielraum für Mieterhöhungen intensiver als private Eigentümer. Allerdings zeichnet sich eine Trendumkehr ab: Da der Referenzzinssatz im März 2025 sinken wird, dürften viele Mieter eine Senkung ihrer Miete einfordern.

Der Zürcher Immobilienmarkt bleibt damit ein dynamisches Feld mit steigenden Preisen für Eigentümer und zunehmenden Herausforderungen für Mieter.

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