Schweizer Wirtschaft vor globalen Herausforderungen
Howard Yu, Professor aus Lausanne, kritisiert das bürokratische Hindernis in Europa und der Schweiz und empfiehlt eine stärkere Ausrichtung auf die Innovationskraft der USA und Chinas, um den drohenden Wohlstandsverlust abzuwenden.
Europa, inklusive der Schweiz, sieht sich mit einem Rückstand im globalen Wirtschaftswachstum konfrontiert, teils bedingt durch eine zunehmende Bürokratisierung, die Innovationen bremst. Yu weist darauf hin, dass insbesondere in den USA und China ansässige Technologiegiganten wie Google und Nvidia maßgeblich zum Wirtschaftswachstum ihrer Regionen beitragen. Im Gegensatz dazu neige Europa dazu, in der digitalen Transformation hinterherzuhinken, was zu einer gefährlichen Abhängigkeit von traditionellen Industrien führe.
Die Schweiz hat zwar erfolgreiche Weltmarktführer in der Pharmazie, im Bankwesen und in der Nahrungsmittelindustrie, doch die zunehmende Fokussierung auf Compliance und Vorschriften hat laut Yu eine risikoscheue Kultur gefördert, die Innovationen verhindert. Um dem entgegenzuwirken, müssen sich Schweizer Unternehmen stärker an Innovationszentren wie dem Silicon Valley oder dem chinesischen Technologiemarkt orientieren.
Ein konkretes Beispiel für eine solche Ausrichtung ist Novartis, das sein Forschungszentrum in den USA ausbaut. Yu argumentiert, dass die Schweiz zwar geografisch in Europa liegt, ihre Unternehmen jedoch global denken und handeln sollten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Für die Schweizer Wirtschaftspolitik bedeutet dies, den Standort Schweiz für Investitionen in Start-ups und Technologie attraktiver zu gestalten, Bürokratie abzubauen und nicht die gleichen Fehler wie andere Länder zu wiederholen. Durch Diversifizierung und Risikokontrolle in allen Märkten können Schweizer Unternehmen ihre Position stärken und einen Wohlstandsverlust verhindern.