Schaffhausen als möglicher Standort für Serviceanlage

Februar 2025

Die SBB plant den Ausbau der Service- und Abstellkapazitäten für die Zürcher S-Bahn und prüft gemeinsam mit der Stadt und dem Kanton Schaffhausen mögliche Standorte im Umfeld des Bahnhofs. Die potenziellen Flächen befinden sich auf bereits bahnbetrieblich genutzten SBB-Grundstücken.

Mit dem Ausbau der Zürcher S-Bahn im Rahmen des Angebotsschritts 2035 steigt die Anzahl der verkehrenden Züge erheblich. Um die Wartung und Abstellung der Fahrzeuge sicherzustellen, benötigt die SBB zusätzliche Service- und Abstellkapazitäten. Die erste neue Serviceanlage soll in der ersten Hälfte der 2030er-Jahre in Betrieb gehen, eine weitere wird mit dem nächsten Ausbauschritt bis 2050 erforderlich.

In den vergangenen Monaten hat die SBB in Zusammenarbeit mit dem Zürcher Verkehrsverbund, den betroffenen Kantonen, dem Bund und den möglichen Standortgemeinden verschiedene Flächen geprüft. Neben bahnbetrieblichen Anforderungen spielten dabei raumplanerische und ökologische Aspekte eine entscheidende Rolle.

Schaffhausen als Standort mit Potenzial
Die bisherigen Standortanalysen zeigen, dass das Umfeld des Bahnhofs Schaffhausen ein hohes betriebliches Potenzial für eine neue Serviceanlage bietet. Besonders die Flächen nördlich des Bahnhofs im Bereich der Güterhallen und des Gleisfelds werden vertieft geprüft. Da sich diese Grundstücke bereits im Eigentum der SBB befinden und bahnbetrieblich genutzt werden, wäre die Umsetzung an diesem Standort besonders effizient.

Als Endpunkt mehrerer Linien der Zürcher S-Bahn bietet Schaffhausen einen strategisch günstigen Standort. Die Züge könnten mit kurzen Fahrwegen in die Serviceanlage einfahren, wodurch unnötige Leerfahrten vermieden und das bereits stark ausgelastete Bahnnetz entlastet würde. Zudem würde die Anlage rund 60 neue Arbeitsplätze in Schaffhausen schaffen.

Einbindung in die Stadtentwicklung
Laut Richtplan Siedlung der Stadt Schaffhausen wird das Güterhallenareal als potenzielles Transformationsgebiet betrachtet, das sich für eine Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe eignen könnte. Im Zuge einer Machbarkeitsstudie wird geprüft, ob sich die Serviceanlage mit einer Mehrfachnutzung kombinieren lässt. Zudem wird analysiert, wie die Vernetzung mit dem öffentlichen Raum und den umliegenden Quartieren gestaltet werden kann. Hierbei müssen auch die Vorgaben des städtischen Gesamtverkehrskonzepts 2019 berücksichtigt werden.

Gemeinsame Machbarkeitsanalyse und weitere Schritte
Auf Basis einer gemeinsamen Absichtserklärung prüft die SBB in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Kanton Schaffhausen im laufenden Jahr die potenziellen Areale und deren Machbarkeit. Dabei werden neben stadt- und verkehrsplanerischen Überlegungen auch Aspekte wie Denkmalpflege, Ortbildschutz und die Interessen der Anwohnenden berücksichtigt. Falls die Machbarkeit bestätigt wird, sollen die Ergebnisse in einem gemeinsam geführten Planungsprozess konkretisiert werden, der sowohl die Serviceanlage als auch die Entwicklung des Güterbahnhofareals umfasst.

Weitere Planungen im Kanton Zürich
Parallel zur Standortanalyse in Schaffhausen läuft der Evaluationsprozess für eine zweite Serviceanlage im Kanton Zürich, die bis 2050 realisiert werden soll. Ziel ist es, eine breit abgestützte und mit den betroffenen Gemeinden abgestimmte Lösung zu entwickeln. Zusätzlich prüft die SBB Möglichkeiten zur Optimierung und Erweiterung bestehender oder neuer Abstellanlagen im gesamten Netz der Zürcher S-Bahn.

Mit der geplanten Serviceanlage könnte Schaffhausen einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und Effizienz des S-Bahn-Systems leisten und gleichzeitig wirtschaftliche Impulse für die Region setzen.

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