Rheinwasser und Abwärme als Energiequelle für Wärmeverbund

Aarau , März 2025

Die AEW Energie AG investiert über 8 Millionen Franken in den neuen Wärmeverbund Augst. Dieser soll mit 100 Prozent erneuerbarer Wärme betrieben werden. Genutzt wird die Abwärme des Wasserkraftwerks Augst sowie Rheinwasser.

Der Stromversorger AEW Energie AG mit Sitz in Aarau investiert laut Medienmitteilung über 8 Millionen Franken in den neuen Wärmeverbund Augst BL. Dieser soll die bestehende AEW Contracting-Anlage in Pratteln BL ersetzen, die auf Basis von Holzpellets und Öl betrieben wird.  Das Baugesuch für den Wärmeverbund, der mit 100 Prozent erneuerbarer Energie betrieben wird, wurde eingereicht. Die erste Wärmelieferung soll während der Heizperiode 2025/26 erfolgen.

Die Wärmezentrale wird in der Maschinenhalle des Kraftwerks Augst errichtet und nutzt die Abwärme der Kraftwerksgeneratoren sowie Rheinwasser als Wärmequellen.  Die Abwärme der Generatoren wird heute ungenutzt in den Rhein abgeführt. Mit dieser Kombination könne eine zuverlässige und nachhaltige Wärmeversorgung gewährleistet werden, heisst es von AEW. Drei Wärmespeicher mit je 16‘000 Litern dienen dem Ausgleich von Schwankungen und der Sicherung einer konstanten Versorgung.

Die Wärme wird über ein rund 1,3 Kilometer langes Fernwärmenetz an die angeschlossenen Gebäude verteilt. Insgesamt wird laut der Mitteilung eine thermische Leistung von 2 Megawatt bereitgestellt, mit einem geplanten jährlichen Wärmeabsatz im Endausbau von 4400 Megawattstunden. Verglichen mit fossilen Heizsystemen entspreche das einer Reduktion von rund 1200 Tonnen CO2 jährlich.

AEW begann laut der Mitteilung Anfang der 1990er-Jahre mit dem Aufbau von Anlagen für die Wärmeversorgung. Der erste Wärmeverbund wurde vor 30 Jahren in der Gemeinde Möhlin in Betrieb genommen. Heute betreibt die AEW 75 Wärmeverbunde und Contracting-Anlagen für Wärme und Kühlung im Kanton Aargau sowie den angrenzenden Kantonen. Die aktuelle Produktionskapazität beträgt über 230 Gigawattstunden im Jahr und vermeidet den Ausstoss von rund 55‘000 Tonnen CO2 pro Jahr.

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