Neues Stadtquartier in Bern soll grün, urban und nachhaltig werden
Auf dem Viererfeld und dem benachbarten Mittelfeld in Bern entsteht ein neues Stadtquartier. Es handelt sich um ein städtisches Wohnbauprojekt, das zu den grössten der kommenden Jahre in Bern gehören wird.
Auf dem Viererfeld/Mittelfeld soll Wohn- und Lebensraum für rund 3000 Bewohnerinnen und Bewohner geschaffen werden. Das Stadtquartier soll urban, nachhaltig, grün und wegweisend sein in Bezug auf eine zukunftsweisende Mobilität sowie hinsichtlich vielfältigen und durchmischten Wohnungsbaus und ökologischer Standards. Angestrebt wird die Zertifizierung als 2000-Watt-Areal.
Mindestens 50 Prozent der Wohnfläche sind für den gemeinnützigen Wohnungsbau reserviert. Die Stadt Bern will so langfristig preisgünstigen Wohnraum schaffen und erhalten. Geplant sei ein Zuhause für Menschen mit den vielfältigsten Lebensentwürfen und -umständen. Dieses Ziel beeinflusst laut Stadtpräsident Alec von Graffenried auch das Vorgehen in der Planung: «Die Nachbarschaft und die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner werden das Projekt mitprägen, damit sich schon bald viele Menschen im Viererfeld/Mittelfeld wohlfühlen können.»
Das neue Quartier soll aus unterschiedlichen, aber zueinander passenden Häusern bestehen und dadurch Vielfalt in der Einheit bieten. Geplant sind fünf Teilgebiete mit unterschiedlichen Bebauungsmustern. In einem der Teilgebiete soll eine Schule entstehen.
Etwa die Hälfte des Viererfelds und ein Drittel des Mittelfelds bleiben grün und stehen als Stadtteilpark für Spiel und Naherholung zur Verfügung. An einer Hauptachse des Viererfelds befinden sich alle wichtigen öffentlichen Räume und publikumsorientierten Nutzungen. Eine zweite wichtige Verbindung führt vom Länggassquartier über das Mittelfeld in den Stadtteilpark mit seiner Allmend, seinen Sportflächen und dem Gartenland.
Der Stadtrat Bern hat Anfang Jahr entschieden, den Stimmberechtigten die Baurechtsabgabe von Land auf dem Viererfeld/Mittelfeld und die nötigen Kredite für die nächsten Schritte in einer einzigen Abstimmung vorzulegen. Die Abstimmung war für Mai 2022 vorgesehen. Aufgrund einer Stimmrechtsbeschwerde gegen die Volksvorlage hat der Gemeinderat entschieden, diese Abstimmung abzusagen und die Vorlage aufzuteilen: Die Stimmberechtigten sollen über Kredite und Baurechtsvergaben separat abstimmen.
Der Abschluss von Reservationsvereinbarungen mit den Investorinnen und Investoren der ersten Etappe erfolgt nach der Volksabstimmung. Danach beginnt die Projektierung der ersten Bauetappe und zu einem späteren Zeitpunkt die Evaluation der Bauträgerschaften für die weiteren Etappen. Die Bauarbeiten für die Infrastrukturen auf dem Viererfeld/Mittelfeld sollen voraussichtlich im Jahr 2026 beginnen. Mit dem geplanten Baustart der ersten Wohnbauten ab 2027 wären ab 2029 die ersten Wohnungen bezugsbereit. Der Bau des Schulhauses im Viererfeld wird mit einer separaten Vorlage zur Abstimmung gebracht.
Städtebaulicher Wettbewerb –
Siegerteam Städtebau und Stadtteilpark:
- Städtebau: Ammann Albers StadtWerke GmbH, Zürich
- Landschaftsarchitektur: Raderschallpartner ag landschaftsarchitekten bsla sia, Meilen
- Architektur: huggenbergerfries, Architekten AG ETH SIA BSA, Zürich
- Soziales: Zeugin-Gölker Immobilienstrategien GmbH, Zürich
- Mobilität: Basler & Hofmann AG, Zürich
Prämierte Projekte Wohnen mit Weiterbearbeitung
(Architekten, Reihenfolge gemäss Rangierung):
- pan m GmbH & Martin Dubach Architekt ETH (neu: Studio DIA),
Zürich - Hosoya Schaefer Architects AG, Zürich
- agps architecture AG, Zürich
- huggenbergerfries Architekten AG, Zürich
- Bürgi Schärer Architekten AG, Bern / Futurafrosch Architektur und Raumentwicklung GmbH, Zürich / henson architekten GmbH, Zürich
- BHSF Architekten, Zürich / van Wageningen Architekten, Amsterdam
- camponovo baumgartner architekten GmbH, Zürich / Blättler Heinzer Architektur GmbH, Zürich
Idee/Nutzung:
Stadtquartier mit Wohn- und Lebensraum für 3000 Bewohnerinnen und Bewohner
LAGE: Stadt Bern
PLANUNG UND REALISIERUNG: 2012 bis 2034
BAUSTART: Voraussichtlich 2026
GRUNDEIGENTÜMERIN: Stadt Bern, Fonds für Boden und Wohnbaupolitik, Baufelder, Abgabe im Baurecht
NEUE EINWOHNER:INNEN: ca. 3000
NEUE WOHNUNGEN: ca. 1100
NEUE ARBEITSPLÄTZE: ca. 600