Neuer Campus von Empa und Eawag nimmt Gestalt an
Empa und Eawag erweitern ihren Campus. Mit den Erweiterungsbauten wird auch das nachhaltige Bauen veranschaulicht. Das Projekt steht kurz vor dem Abschluss und zeigt Ideen zur Reduzierung von Treibhausgas, zur Kreislaufwirtschaft sowie zur Energiegewinnung und -einsparung auf der Baustelle.
Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und das Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs, Eawag, erweitern auf dem Empa-Gelände in Dübendorf ihren Campus, der laut einer Medienmitteilung in Kürze unter dem Namen co-operate in Betrieb gehen soll. Architektur und Gestaltung der Erweiterung seien als „Wegweiser“ für klima- und umweltfreundliches Bauen konzipiert und zeigen Ansätze für weniger Ressourcenverbrauch und minimalen CO2-Ausstoss, für mehr Kreislaufwirtschaft durch weniger Materialverbrauch sowie zum Gewinnen und Einsparen von Energie, heisst es.
In der Nähe des Eingangsbereichs zum Campus ist ein attraktives Gebäude errichtet worden. Die Konstruktion ist ein Holz-Beton-Parkhaus, welches von Implenia in Hybridbauweise umgesetzt wurde. Statt Betonrippendecken wurden auf einer Fläche von 9300 Quadratmeter Holzbalkendecken verwendet. Dadurch komme der Bau mit erheblich dünneren Betonschichten aus und senke den Verbrauch des „Klimasünders“ Zement.
Beleuchtung, Elektrotrassen und Abwasserleitungen mussten laut Kevin Olas, Leiter des Immobilienbereichs der Empa, mit Rücksicht auf die Ästhetik der Hybridkonstruktion installiert werden. Zudem galt es, mit Blick auf den Klimawandel die Modulbauweise aus Fertigteilen anzuwenden. So liessen sich bei Bedarf Teile des Gebäudes beispielsweise in Werkstätten umwandeln.
Neben Baustoffen Stahl, Beton oder Holzelemente seien auch menschliche „Rohstoffe“ wiederverwertbar: So eigne sich Urin durch die enthaltenen Nährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium als Rohstoff für die Düngerherstellung. Das im Laborgebäude eingebaute Urin-Sammelsystem NoMix-WCs schaffe den Rohstoff für das Recycling-Düngemittel Aurin. Dieses wird vom Eawag-Spin-Off Vuna vertrieben.
Weitere Bausteine auf dem Campus seien Photovoltaik, Recycling-Asphalt sowie Asphaltverzicht bei der Landschaftsgestaltung, die auf eine Förderung der Biodiversität fokussiert und das Anpflanzen einer vielfältigen Flora vorsehe.
Quelle: empa.ch