NEST-Rechenzentrum hilft beim Heizen
Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) ergründet mit internationalen Partnern, wie die Abwärme von Mikro-Rechenzentren wie im NEST zum Heizen verwendet werden kann. Das Projekt bringt internationale Forschungspartner zusammen.
Das Projekt ECO-Qube untersucht, wie die elektrische und die thermische Welt mit der IT-Infrastruktur zusammengebracht werden können. Dafür soll das Abwärmepotenzial von Mikro-Rechenzentren für die Gebäudeheizung untersucht werden. Die Feldtests finden im neu installierten Rechenzentrum im Forschungsgebäude NEST der Empa sowie an zwei weiteren Standorten in der Türkei und den Niederlanden statt.
ECO-Qube ist auf drei Jahre angelegt. Danach will das Team Richtlinien für Planer und Betreiber von Gebäuden bereitstellen. Das Projekt wird durch das EU-Förderprogramm Horizon 2020 unterstützt. Es bringt Forschungs- und Industriepartner aus der Schweiz, der Türkei, Spanien, Deutschland, Schweden und den Niederlanden zusammen. „Unser Ziel ist es, sowohl den Energiebedarf als auch die CO2-Emissionen von kleinen Rechenzentren um je ein Fünftel zu senken“, wird Çağatay Yılmaz, Innovation Manager beim türkischen IT-Lösungsanbieter Lande und Projektleiter von ECO-Qube, in einer Medienmitteilung der Empa zitiert.
Mithilfe von Big Data-Strukturen und Künstlicher Intelligenz werden Sensordaten der einzelnen IT-Komponenten akkumuliert und mit Luftstromsimulationen zur punktuell genauen Kühlung kombiniert. Gleichzeitig würden die Rechenlasten so verteilt, dass die Anlagen so energieeffizient wie möglich arbeiten.
Die drei Rechenzentren werden ausserdem in die Energiesysteme der umliegenden Quartiere integriert. Sie sollen möglichst mit erneuerbarer Energie gespeist werden. „Für uns ist es interessant, das Mikro-Rechenzentrum nicht nur als elektrischen Verbraucher zu betrachten, sondern als eine dynamische Komponente im Gesamtsystem“, erklärt Philipp Heer, Leiter der Energieforschungsplattform Energy Hub an der Empa.