Nachhaltiger Baustoff und CO2-Senke für die Zukunft
Die Baubranche hat Potential, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung klimafreundlicher Betonsorten wie KLARK, hergestellt von der Schweizer Firma Logbau.
Beton ist in der Schweiz der am häufigsten verwendete Baustoff. KLARK könnte ihn nun auch zu einem Vorreiter in der Nachhaltigkeit machen, da das Produkt als CO2-neutral beworben wird. Der Beton vereint diese ökologischen Vorteile ohne Kompromisse bei der Materialqualität oder Verarbeitungsfähigkeit einzugehen. Das macht ihn zu einer attraktiven Option für den Hochbau.
Der Schlüssel zur Klimafreundlichkeit liegt in der Beimischung von Pflanzenkohle, die aus unbehandeltem Restholz hergestellt wird. Durch ein spezielles Pyrolyseverfahren wird CO2 in der Pflanzenkohle langfristig gebunden, wodurch der Beton zu einer echten CO2-Senke wird. Ein Neubau eines Einfamilienhauses könnte so etwa so viel CO2 einsparen, wie ein durchschnittliches Auto in der Schweiz in einem Zeitraum von zehn Jahren emittiert.
«Unsere Priorität liegt in der sinnvollen Verwertung aller Materialien,» sagt Christian Wengi von Logbau. «Deshalb haben wir intensiv in Forschung und Entwicklung investiert.»
Die Produktentwicklung wurde von Experten der Ostschweizer Fachhochschule begleitet, die die optimale Rezeptur für den Beton ermittelt haben.
Das Prinzip der Pflanzenkohle ist nicht neu und hat eine lange Geschichte. Sie wurde bereits in der Eisenzeit produziert und hat in den letzten Jahren durch zahlreiche wissenschaftliche Studien ein Revival erlebt. Roland Christen, Gründer von Infratrace, betont die Verfügbarkeit von Holzabfällen in der Schweiz als Kohlenstoffquelle und setzt sich für den offenen Zugang zu Forschungsergebnissen ein.
Darüber hinaus könnte das Pyrolyseverfahren, mit dem die Pflanzenkohle hergestellt wird, zukünftig in Heizkraftwerken eingesetzt werden, die neben Wärme auch Gas produzieren.
Neben dem Klimaschutz bietet der Beton durch die leicht dunklere Färbung durch die Pflanzenkohle auch interessante Designmöglichkeiten. Insgesamt zeigt das Beispiel KLARK, wie Innovation und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können, um die Baubranche grundlegend zu verändern.