Nachhaltige Wandelemente entfeuchten Innenräume

Zürich , Januar 2025

Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben einen Feuchtigkeit speichernden und klimafreundlichen Belag für Wände und Decken entwickelt. Dieser könnte zukünftig Klimaanlagen in Innenräumen ersetzen. Die Bauelemente werden aus wiederverwendbaren Materialien hergestellt.

Ein Forscherteam der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) hat Bauelemente entwickelt, mit denen sich Räume entfeuchten lassen. Laut einer Mitteilung sind die Elemente in der Lage, Feuchtigkeit zu binden und damit temporär einzulagern. Die Wandelemente bestehen aus einem hygroskopischen Feuchtigkeit bindendem Material. Dieses ist in der Lage, bei Bedarf eine höhere Luftfeuchtigkeit in einem Innenraum aufzunehmen und anschliessend durch Lüften des Raumes wieder an seine Umgebung abzugeben. «Unsere Lösung empfiehlt sich für stark frequentierte Räume, für die die installierten Lüftungsanlagen ungenügend sind», wird der Betreuer des Forschungsprojekts, Guillaume Habert, Professor für Nachhaltiges Bauen an der ETH, in der Mitteilung zitiert.

Die Bauelemente entstehen aus wiederverwendbaren Materialien, dabei kommen Abfälle aus Marmorsteinbrüchen zum Einsatz. Diese werden feinst vermahlen und mit einem Bindematerial, einem sogenannten Geopolymer, zu einem festen Baustoff verarbeitet. Das Geopolymer besteht dabei aus einer wässrigen Kaliumsilikatlösung und Metakaolin, welches traditionell bei der Herstellung von Porzellan verwendet wird. Produziert wird mittels 3D-Drucktechnik. Bei dieser Technik wird das Marmorpulver schichtenweise aufgetragen und mittels Geopolymer verbunden. «Mit diesem Verfahren lassen sich Bauteile in einem grossen Formenreichtum effizient herstellen», heisst es von Benjamin Dillenburger, Professor für Digitale Bautechnologien der ETH. Bisher konnte das Team so Prototypen eines 20 mal 20 Zentimeter grossen und 4 Zentimeter dicken Wand- und Deckenelements herstellen. Die Forschenden sehen nach diesem Machbarkeitsnachweis Chancen, die Technologie auf industriellen Massstab zu skalieren.

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