Meilenstein für den modernen Lehmbau

Das Deutsche Institut für Bautechnik hat erstmals eine allgemeine Bauartgenehmigung für tragendes Lehmsteinmauerwerk im Dünnbettverfahren erteilt. Der GIMA-Lehmhochlochziegel darf somit für tragende Wände bis Gebäudeklasse 4 verwendet werden. In Kombination mit dem energieeffizienten Lehm-Dünnbettmörtel von ClayTec wird die Verarbeitung deutlich wirtschaftlicher als bisher.
Grundlage bildet die neue Norm DIN 18940, die tragendes Lehmsteinmauerwerk erstmals umfassend regelt. Das Dünnbettverfahren spart über ein Drittel der Arbeitszeit gegenüber dem Dickbettverfahren und reduziert den Materialverbrauch. Neben der Verarbeitung punktet Lehm auch ökologisch. Er wird nicht gebrannt, ist vollständig recycelbar und sorgt durch seine feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften für ein gesundes Raumklima.
CO₂-neutrale Produktion und zirkuläres Bausystem
Die Herstellung der Lehmziegel erfolgt bei GIMA CO₂-neutral. Getrocknet mit Solarstrom und Abwärme. Der Wandaufbau ist vollständig rückbaubar. Für Aussenwände wird eine zweischalige Konstruktion empfohlen: Lehmziegel als tragende Schicht, Lehmputz innen, aussen eine vorgehängte Fassade. Alle Materialien können sortenrein getrennt und wiederverwertet werden.
Formate und Einsatzmöglichkeiten
Die GIMA-Ziegel erreichen die Druckfestigkeitsklasse 5 und sind in Breiten von 115 bis 365 mm erhältlich, angepasst an gängige Mauerziegelformate. Sie lassen sich mit konventionellem Werkzeug und bekannten Verfahren verarbeiten.
Pilotprojekt „GreenConceptLehm“
In Meissen wurde mit dem neuen System bereits das erste Projekt realisiert. Bauunternehmer und Wissenschaftler loben das gesunde Raumklima und die Wiederverwertbarkeit. Damit zeigt sich, der Lehmbau ist bereit für den breiten Einsatz in der modernen Bauindustrie.