Markt für Schwarmfinanzierung wächst deutlich
Finanzierungen und Spenden über das Internet haben im vergangenen Jahr ein Volumen von 791,8 Millionen Franken erreicht. Das ist ein deutlicher Anstieg von 31 Prozent gegenüber 2020. Insbesondere gewann die Schwarmfinanzierung von Immobilien an Bedeutung, wie eine Studie der Hochschule Luzern zeigt.
Der Markt für Schwarmfinanzierungen ist im vergangenen Jahr deutlich von 606,6 auf 791,8 Millionen Franken gewachsen. Das entspricht einem Wachstum von fast einem Drittel und stellt erneut einen Rekordwert dar, stellt die Hochschule Luzern einer Medienmitteilung zufolge im aktuellen Crowdfunding-Monitor des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) fest.
Demnach legte der Markt für Crowdlending, also die Vermittlung von Geldern für Kredite über Online-Plattformen an Private und Unternehmen, deutlich um 35 Prozent zu und stieg auf 607 Millionen Franken an. Der Markt für Crowdinvesting, also die Online-Vermittlung von Investitionen in Unternehmen und Immobilien wuchs auf 147 Millionen Franken. „Insbesondere Investitionen in Kredite an Immobilienunternehmen sowie direkte Anlagen in Immobilien haben dieses Wachstum getrieben”, heisst es in der Medienmitteilung.
Das Volumen für digitale Spenden, Crowddonating genannt, und finanzielle Unterstützung von kreativen und kulturellen Projekten und Kampagnen über das Internet, Crowdsupporting genannt, nahm hingegen um 16 Prozent ab und lag 2021 damit nur noch bei 38 Millionen Franken. Grund dafür ist, dass diese beiden Arten der Schwarmfinanzierung aufgrund der Corona-Krise und mehreren nur vorübergehend aktiven Crowdfunding-Plattformen im Vorjahr Rekordwerte verzeichnet hatten. Politische Kampagnen generierten 2021 dennoch deutlich mehr Gelder via Crowdsupporting. Hier stieg das Volumen von 90’000 auf 800’000 Franken an.
Perspektivisch gehen die Studienautoren davon aus, dass das Gesamtvolumen für Schwarmfinanzierung im Internet in diesem Jahr auf mehr als 1 Milliarde Franken steigen wird.