NEST-Projekt setzt auf CO2-Speicherung in Gebäuden

Gennaio 2024

Die Empa und Eawag planen im NEST, ihrem Innovationszentrum, die Realisierung einer neuen Unit „Beyond Zero“. Ziel ist es, Gebäude nicht nur emissionsarm, sondern als aktive Kohlenstoffsenken zu gestalten. Dieses Vorhaben könnte einen bedeutenden Wendepunkt in der Bauindustrie markieren und einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen des Netto-Null-Ziels bis 2050 leisten.

In der Schweiz ist der Bausektor für rund 28% der CO2-Emissionen verantwortlich. Angesichts dieses hohen Anteils rückt die Idee, Gebäude als Kohlenstoffsenken zu nutzen, in den Fokus der Forschung. Die neue Empa-Initiative „Mining the Atmosphere“ zielt darauf ab, CO2 aus der Atmosphäre in Baustoffen zu binden und langfristig zu speichern. Das Projekt „Beyond Zero“ im NEST soll bis 2026 demonstrieren, wie solche Gebäude realisiert und betrieben werden können.

Bestehende Technologien wie emissionsarmer Beton oder kohlenstoffnegative Isolationsmaterialien bieten bereits vielversprechende Ansätze. Reto Largo, Geschäftsführer von NEST, betont jedoch, dass das Ziel über das Erreichen einer Netto-Null-Bilanz hinausgeht. Die Vision ist es, Gebäude als effektive CO2-Senken zu nutzen. Gerade bei mineralischen Baustoffen wie Beton, einem der meistverwendeten Materialien, wird ein enormes Potenzial gesehen.

Für die Entwicklung und den Einsatz neuer CO2-negativer Baumaterialien ist eine enge Zusammenarbeit verschiedener Experten erforderlich. Neben den Empa-Laboren unter der Leitung von Mateusz Wyrzykowski, Gruppenleiter Betontechnologie, wird das NEST-Team auch vom Architekturbüro OOS unterstützt. Andreas Derrer, Gründungspartner von OOS, hebt die Bedeutung realer Bauvorhaben hervor, die eine ganzheitliche CO2-Bilanzierung und Potentialanalyse ermöglichen. „Beyond Zero“ soll Antworten auf die Frage geben, ob und wie Gebäude zukünftig zur Senkung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre beitragen können. Dieses Projekt markiert einen signifikanten Schritt in der Entwicklung nachhaltiger Baukonzepte und könnte weitreichende Implikationen für die Immobilienbranche haben.

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