Innovative Steuerung für Fernwärmenetze
Mit der Software «AD Net Heat» entwickeln Fraunhofer-Forschende eine Lösung, die Fernwärmenetze effizienter und klimafreundlicher macht. Mithilfe eines Digitalen Zwillings können Wärmeströme simuliert, Lastspitzen prognostiziert und Netze optimal gesteuert werden – ein wichtiger Schritt in Richtung CO₂-neutraler Energieversorgung.
Die Energiewende bringt Herausforderungen für Fernwärmenetze, da die Einspeisung erneuerbarer Energien und die Dezentralisierung eine effiziente Steuerung komplexer macht. Mit der Simulationssoftware bietet das Fraunhofer-Institut ITWM eine Lösung, die Netze in Echtzeit überwachen, stabilisieren und optimieren kann.
Digitaler Zwilling für präzise Steuerung
Kern der Innovation ist ein Digitaler Zwilling, der physikalische Prozesse des Netzes nachbildet. Basisdaten wie Netzstruktur, Wetter- und Verbrauchsdaten fliessen in die Simulation ein, um Wärmeströme, Lastspitzen und kritische Betriebszustände frühzeitig zu erkennen. Stadtwerke profitieren von einem stabileren Netzbetrieb und können unnötige Energieverluste durch optimierte Vorlauftemperaturen reduzieren.
Effizienzsteigerung bei Planung und Betrieb
Die Software ermöglicht eine vorausschauende Planung neuer Netze. Szenarien wie die Platzierung von Energiequellen oder der Verbrauch zu unterschiedlichen Zeiten werden simuliert, um Ressourcen effizient zu nutzen. Materialeinsparungen durch kleinere Rohrquerschnitte und die präzise Nutzung erneuerbarer Energien senken Kosten und fördern eine klimaneutrale Wärmeversorgung.
Zukunftsweisende Erweiterungen
Neben der Optimierung der Benutzeroberfläche arbeiten die Forschenden daran, den Rechenkern der Software auch für andere Energienetze wie Strom und Gas nutzbar zu machen. Damit könnte «AD Net Heat» ein Vorbild für die Digitalisierung weiterer Infrastrukturprojekte werden.