Individuell klimatisierte Büros steigern Wohlbefinden
Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne zeigen, dass eine personalisierte Klimasteuerung den Komfort der Mitarbeitenden erhöhen und gleichzeitig Energie sparen kann. Sie stellt für jeden Schreibtisch im Büro eine individuelle Kühlung oder Heizung bereit.
Menschen fühlen sich unter denselben Temperaturbedingungen unterschiedlich wohl. Das haben nun auch Messungen von Forschenden der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) in einer üblichen Büroumgebung belegt. Sie sammelten thermophysiologische Daten von Testpersonen. Laut einer Mitteilung der EPFL zeigen sie, dass etwa Alter und Geschlecht den Stoffwechsel beeinflussen. Und dieser wiederum kann je nach Ernährung, Jahreszeit und Tagesrhythmus schwanken.
Klimaanlagen seien derzeit auf den Raum und nicht auf den Menschen ausgerichtet, erklärt Dolaana Khovalyg, Assistenzprofessorin an der Fakultät für Architektur, Bau- und Umweltingenieurwesen der EPFL und Leiterin des Labors für integriertes Komfort-Engineering. 80 Prozent der Mitarbeitenden fühlen sich bei einer durchschnittliche Bürotemperatur im Winter von 21 Grad behaglich, aber 20 Prozent nicht. „Unser Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass sich alle gut fühlen, ohne Ausnahme.“
Die Möglichkeit, den Energieverbrauch eines Menschen genau zu messen, ebne den Weg für eine neue Art von Technologien, bei der die gesammelten Daten in zentrale Heiz- und Kühlsysteme eingespeist werden. Diese wiederum können die Temperatur in einem bestimmten Bereich, etwa an einem Schreibtisch, in Echtzeit anpassen und so den Energieverbrauch in Gebäuden optimieren.
Nun sucht das Forschungsteam nach weniger invasiven Messmethoden als die Silikongesichtsmasken und Körpersensoren, die die Probanden tragen mussten. Aktuell arbeitet es mit Infrarotkameras. Auch Fragen des Datenschutzes seien noch zu klären. Ihre Studie wurde unlängst im Fachblatt „Obesity Journal“ veröffentlicht.