Immobilienbranche vor einem Wandel mit Hindernissen

November 2024

Die Immobilienbranche nimmt den Weg der Dekarbonisierung, dennoch bleibt die Umsetzung anspruchsvoll. Eine aktuelle Umfrage des Urban Land Institute (ULI) zeigt, dass klimabezogene Risiken zunehmend in Investitionsentscheidungen einfliessen. Es fehlen , jedoch oft Wissen, Daten und Akzeptanz, um diese Herausforderungen zu meistern.

Mit wachsendem Bewusstsein für Klimarisiken steigt der Druck auf die Immobilienbranche., Lösungen zu finden. Laut der aktuellen C-Change-Umfrage berücksichtigen 93 Prozent der befragten Investoren klimabezogene Risiken in ihren Entscheidungen. Dieser Trend spiegelt das zunehmende Engagement, klimapolitische Anforderungen nicht nur wahrzunehmen, sondern aktiv in die Unternehmensstrategie zu integrieren.

Datenmangel und fehlendes Wissen
Trotz positiver Entwicklungen zeigen sich Hindernisse bei der Umsetzung von Dekarbonisierungsmassnahmen. Laut Umfrage mangelt es 61 Prozent der Unternehmen an fundiertem Wissen und qualitativen Daten, um die richtigen Schritte zur CO2-Reduktion einzuleiten. Aleksandra Smith-Kozlowska vom ULI betont die Notwendigkeit eines systematischen Wissenstransfers und einer besseren Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Daten.

Übergangs-Risiken auf die Investmentstrategien
Die Untersuchung zeigt, dass Übergangs-Risiken zunehmend die Strategie von Investoren beeinflussen. 94 Prozent der befragten Unternehmen berichten, dass die Risiken ihre Portfolioentscheidungen beeinflussen. Zwar tätigen 51 Prozent Investitionen in Objekte mit diesen Risiken und 30 Prozent sehen sich gezwungen, sich von betroffenen Objekten zu trennen. Der Kostenaufwand für Nachrüstungen und die Gefahr von Vermögenswerte, rückt hierbei in den Fokus.

Ein Instrument zur Risikominderung
Die Umfrage verdeutlicht das steigende Interesse an einer CO2 Steuer als strategisches Mittel zur Dekarbonisierung. 21 Prozent der Unternehmen haben in den letzten 12 Monaten freiwillig interne Mechanismen zur Kohlenstoffbewertung eingeführt. Rund 71 Prozent nutzen einen Schattenpreis je Tonne CO2, um potenzielle Emissionskosten in die Geschäftsplanung einzubeziehen

Hindernisse der nachhaltige Immobilienwirtschaft
Trotz der Fortschritte gibt es Bedenken hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit, die eine branchenweite Einführung der CO2 Steuer bislang bremsen. Kritische Faktoren sind der Mangel an Datenkonsistenz, fehlende Unterstützung durch Stakeholder und Unsicherheit bezüglich der Auswirkungen auf finanzielle Ergebnisse und betriebliche Strategien.

Als Massnahmen fordert das ULI eine intensivere Aufklärung und die Einführung klarer Richtlinien. Die jüngsten Publikationen des ULI, darunter «Accelerating Accountability: The Case for Carbon Pricing» und «Universal Principles for Carbon Pricing in the Real Estate Sector», sollen der Branche helfen, Kohlenstoffpreise als integralen Bestandteil der Wertschöpfungskette zu etablieren und somit langfristige Nachhaltigkeitsziele zu fördern.

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