Haben wir schon das Büro der Zukunft?

Januar 2023

Seit der Aufhebung der letzten Corona-Massnahmen im vergangenen April kehren Arbeitnehmende wieder vermehrt ins Büro zurück. Viele freuen sich über die sozialen Kontakte am Arbeitsplatz. Das Homeoffice hat sich als neue Arbeitsform etabliert, die sich nach Aufhebung der Pandemie-Massnahmen zu einer Mischform von Präsenzarbeit und Homeoffice weiterentwickelt hat. Denn: Viele möchten an ein bis zwei Tagen pro Woche am Arbeiten im Home Office festhalten.

Die Pandemie hat einen Wandel in der Arbeitswelt und ein Umdenken bei der Wahl des Arbeitsplatzes angestossen. Die Transformation ist weiter im Gange: Soll es vermehrt Arbeitsplätze in Grossraumbüros und weniger feste Arbeitsplätze geben? Oder liegt die Zukunft in kleinräumigen Arbeitsplatzeinheiten wie dem Einzelbüro? Welche Arbeitsmodelle setzen sich durch? Die Ideen und Erwartungen der Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden sind zahlreich. Das Steiner Office Barometer 2022, welches im vergangenen Frühjahr zum zweiten Mal durchgeführt wurde, gibt Einblicke in die Herausforderung des Heute und Morgen von Büroräumlichkeiten.

Arbeitsplatzmodelle im Wandel
Die Digitalisierung von Gesellschaft und Geschäftswelt – durch die Pandemie beschleunigt – stellt neue Anforderungen an das Zusammenspiel von Technologie und Büroräumlichkeiten. Gemäss dem Steiner Office Barometer 2022 erwarten 27% der Befragten, dass die Arbeitsplätze auf neue Arbeitsmodelle ausgerichtet werden. 64% der Personen mit Arbeitsplatz in Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden denken, dass dies bereits erfolgt sei. Somit arbeiten nahezu die Hälfte aller Befragten in neuen Arbeitsmodellen. Dieses Ergebnis bestätigt, dass die Transformation bei grösseren Unternehmen weiter fortgeschritten ist.

Adaptierte Bürowelten
Vor allem grosse Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden haben sich an die neue Situation angepasst und Büroräumlichkeiten neu abgestimmt – insbesondere in der Westschweiz, wo die Büroflächen am deutlichsten reduziert wurden. Es zeigt sich, dass die Akzeptanz für neue Arbeitsplatzmodelle dort am höchsten ist, wo schon Erfahrung mit Grossraumbüros gesammelt wurde.
Bei mehr als jeder zehnten befragten Person (13%) wurden fixe Arbeitsplätze bereits aufgehoben und flexible Arbeitsplatzmodelle eingeführt. Dafür wurden unter anderem neue Rückzugsorte für Video-Konferenzen geschaffen. Von solchen Veränderungen sind vermehrt jüngere Arbeitnehmende betroffen und Personen mit Arbeitsplätzen in der Stadt oder Agglomeration.

Fixer versus flexibler Arbeitsplatz
63% der Befragten wünschen weiterhin einen fixen Arbeitsplatz (Einzelbüro oder Büro mit mehreren Arbeitsplätzen). Die Resultate signalisieren, dass viele Arbeitnehmende zwar nicht auf Homeoffice verzichten möchten, dennoch keine Abstriche beim Bürokomfort in Kauf nehmen möchten. Rund die Hälfte (52%) könnten sich flexible Einzelbüros und weitere 43% flexible Arbeitsplätze in einem Grossraumbüro vorstellen. Rund ein Drittel (32%) wäre bereit, gänzlich auf einen Arbeitsplatz im Büro zu verzichten.

Rückzugs- und Gemeinschaftsräume sind gefragt
Gefragt ist ein Arbeitsumfeld, das dem Bedürfnis nach konzentrierten Arbeiten gerecht wird. Dies in Form von separaten Räumen (66%) oder Einzelbüros (64%), die bei Bedarf genutzt werden können. Räume für Videokonferenzen betrachten 60% als wichtig.

Bei der Gestaltung des Arbeitsumfeldes wünschen sich 62% Räume für den spontanen Austausch, und 43% würden mehr Besprechungsräume begrüssen. Dabei ist der spontane Austausch wichtiger als der geplante. So sehr die meisten Befragten Homeoffice schätzen, suchen sie gleichzeitig auch den sozialen Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen. Darum bleibt der Arbeitsplatz an zentraler Lage mit einer guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr unverändert erste Wahl.

Die Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit scheinen vermehrt zu verschwimmen. Als Konsequenz daraus müssen Unternehmen neue Ruhezonen für ihre Mitarbeitenden schaffen. Die Resultate des Steiner Office Barometers bestätigen den Wunsch nach Rückzugsorten innerhalb der eigenen Büroräumlichkeiten. Räume für konzentriertes Arbeiten sind erwünscht. Wir leben in einem neuen Zeitalter des Work-Life-Blendings, wo Geschäftliches und Privates vermehrt verschmelzen und darum neue, flexible Arbeitsmodelle erforderlich sind.

Die Steiner AG hat dies erkannt und einen internen Wettbewerb zum Thema «Arbeitswelt der Zukunft» veranstaltet. Die drei Gewinnerkonzepte halten den Zeitgeist fest: gesunder Lifestyle mit viel Mehrwert, Zusammenfliessen von Arbeit und Privatem, Selbstverwirklichung, Ausleben von Kreativität und Austausch mit Gleichgesinnten.

Wohin sich die Trends weiterentwickeln, bleibt abzuwarten. Die geopolitische Lage, soziodemografische Veränderungen, die Globalisierung und die zunehmende Integration digitaler Technologien beeinflussen die Trends und bestimmen das Tempo des Wandels auch in der Arbeitswelt. Wie diese und andere Megatrends sich auf unsere Gesellschaft und das Büro der Zukunft auswirken können, erfahren Sie in den aktuellen Blog-Beiträgen der Steiner AG.

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