Westschweizer wohnen lauter
Die Menschen in Genf, Lausanne und auch Lugano sind mehr Strassenlärm in ihren Wohnungen ausgesetzt als andernorts. Lärm führt dabei jährlich zu einem Mietausfall von 320 Millionen Franken schweizweit, stellt die Zürcher Kantonalbank in ihrem aktuellen Immobilienresearch fest.
An jeder dritten Wohnadresse in Genf müssen die Menschen einen Lärmpegel von mehr als 60 Dezibel aushalten. Das ist so laut wie ein Rasenmäher in zehn Metern Entfernung, heisst es in einer Medienmitteilung. Dieser Krach ist selbst bei geschlossenen Fenstern noch zu hören.
Am ruhigsten wohnen hingegen die Menschen in der Deutschschweiz, namentlich in den Städten Bern, Winterthur und Aarau, wie das Immobilienresearch der Zürcher Kantonalbank aufzählt. Für seine Analyse hat das Geldinstitut jedes Wohngebäude in der Schweiz auf seine Belastung durch Strassenlärm untersucht.
Dabei kam auch heraus, dass der Strassenlärm zu Mietabschlägen von jährlich 320 Millionen Franken führt. In Genf ergibt sich mit 40 Millionen Franken die höchste Mietminderung, Zürich folgt mit einem finanziellen Ausfall von 28 Millionen auf Platz 2.
Denn auch wenn Zürich bei der Lärmbelastung im Mittelfeld liegt, sind trotzdem tausende Wohnungen entlang der Hauptverkehrsadern von einem hohen Lärmpegel betroffen, heisst es in der Medienmitteilung. „Der Strassenlärm wird im Kanton Zürich also ein brennendes Thema der Wohnungspolitik bleiben.“
Dem Immobilienresearch der Zürcher Kantonalbank zufolge steigen dieses Jahr ausserdem die Preise für Eigenheime. Mit 6 Prozent mehr müssen Kaufinteressenten rechnen, im Kanton Zürich sogar mit einem Anstieg von 7,5 Prozent. Die Nachfrage nach den eigenen vier Wänden in der Corona-Pandemie sei treibend.
Dabei finden Suchende immer weniger Inserate in den einschlägigen Immobiliensuchportalen im Internet. Laut Medienmitteilung hat sich die Zahl der Verkaufsinserate im Kanton Zürich auf der Vermittlungsplattform Homegate seit 2019 um mehr als 30 Prozent reduziert. Grund: Makler finden Käufer mit weniger Aufwand über ihre eigenen Kanäle.
Die Nachfrage nach Eigentum sei derzeit so hoch, dass „teilweise bereits vor Baubeginn sämtliche Wohnungen verkauft sind“. Da reiche häufig schon das Aufstellen einer Bautafel. Kaufinteressenten sollen sich daher auf die Listen der Maklerfirmen setzen lassen, rät Ursina Kubli, Leiterin Immobilienresearch bei der Zürcher Kantonalbank, laut Medienmitteilung.