Mietpreise steigen auch in der Corona-Krise
Im ersten Halbjahr sind die Mieten schweizweit um 0,4 Prozent gestiegen. Das geht aus der Halbjahresbilanz zur Mietenentwicklung hervor, die vom digitalen Immobilienmarktplatz homegate.ch vorgelegt wird.
Als Folge der Corona-Pandemie war im Immobiliensektor eine Flucht aus den Städten aufs Land oder in ländliche Wohnbereiche wegen der dort vermeintlich geringeren Ansteckungsgefahr im Vergleich zu uberfüllten Städten erwartet worden. Das ist bisher nicht eingetreten. Im Gegenteil, laut der Medienmitteilung zu der von homegate.ch in Zusammenarbeit mit der Zürcher Kantonalbank (ZKB) erstellten Halbjahresbilanz zeigen gerade die Städte weiter eine hohe Attraktivität.
Schweizweit sind die Angebotsmieten seit Anfang Jahr um 0,4 Prozent gestiegen. Der leichte Abwärtstrend vergangener Jahre ist damit beendet, wurde schon zur Mitte 2019 durchbrochen. Die höheren Mieten sind besonders in den Kantonen Genf mit einem Plus von 4,5 Prozent, Jura mit 1,7 und Uri mit 1,5 Prozent Plus zu verzeichnen. Dieser Trend ist auch in den meisten anderen Kantonen zu sehen, mit wenigen Ausnahmen wie in den Kantonen Obwalden und Nidwalden mit jeweils minus 0,5 Prozent, Graubünden und Basel-Land (-0,4 Prozent) und Tessin (-0,3 Prozent). Sie leiden noch unter der Schwäche der Mietentwicklung der letzten Jahre. In vielen ländlichen Kantonen und Gemeinden werden Leerstände verzeichnet.
Die Halbjahresbilanz verweist auf die robuste Mietpreisentwicklung in den Städten Genf (+3,8 Prozent) und Zürich (+1,4 Prozent). Das widerspricht den Erwartungen hinsichtlich der Auswirkungen der Corona-Krise. Allerdings, darauf verweist der Bericht, könnte sich die Mietsituation aus einem anderen, doch durch Corona bedingten, Grund ändern. Der Zuzug aus dem Ausland dürfte nachlassen und das kann bei Leerständen insbesondere vieler gerade wegen des bisher hohen Zuzugs in Angriff genommener Mietwohnungsprojekte zu einem Abwärtsdruck auf die Mietpreise führen.