Fortschritte und Ausblick der kantonalen Klimastrategie
Der Kanton Schaffhausen zieht Bilanz über die Fortschritte seiner eingeführten Klimastrategie. Die «Klimazahlen» liefern wertvolle Einblicke in die umgesetzten Massnahmen, aber auch in die Herausforderungen, die noch bewältigt werden müssen, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen.
Zu den Erfolgen zählen die Einführung einer Beschaffungsrichtlinie für CO2-freie Fahrzeuge in der kantonalen Verwaltung sowie die Schaffung einer Rechtsgrundlage zur finanziellen Unterstützung von Hochwasserschutzmassnahmen. Zwei Massnahmen, die abgeschlossen wurden, während sich weitere 47 in der Umsetzung befinden. Neufahrzeuge der Verwaltung müssen nun über ein CO2-freies Antriebssystem verfügen, was einen wichtigen Schritt in Richtung einer klimafreundlicheren Verwaltung darstellt. Zusätzlich wurde mit dem Wasserwirtschaftsgesetz die Grundlage geschaffen, Hochwasserschutzprojekte zu fördern, die für die Anpassung an den Klimawandel unerlässlich sind.
Öffentlichkeitsarbeit als Schlüssel zur Sensibilisierung
Ein weiterer zentraler Aspekt der Klimastrategie ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit. Jedes Jahr wird ein «Klimaspaziergang» zu einem klimarelevanten Thema organisiert, um den Bürgerinnen und Bürgern Projekte vorzustellen. Der diesjährige Fokus lag auf der energetischen Sanierung eines Mehrfamilienhauses, das von der Effizienzklasse G auf die Klasse B verbessert wurde. Dies zeigt, wie effektive Sanierungsmassnahmen dazu beitragen können, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu reduzieren.
Herausforderungen im Bereich fossile Brennstoffe und erneuerbare Energien
Die aktuellen Klimazahlen zeigen, dass der Anteil der Ölheizungen in Wohn- und Dienstleistungsgebäuden um 5 Prozent gesunken ist, während der Anteil an Wärmepumpen im gleichen Zeitraum um ebenso viel gestiegen ist. Dennoch bleibt der Anteil der Erdgasheizungen unverändert, was den klimapolitischen Zielen widerspricht. Um das Ziel einer klimafreundlichen Energieversorgung zu erreichen, muss der Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien beschleunigt werden.
Positiv zu vermerken ist, dass die Elektrizitätsproduktion aus Photovoltaikanlagen im Kanton seit 2015 mehr als verdoppelt wurde. Dies zeigt, dass die Nutzung erneuerbarer Energien voranschreitet, auch wenn nach wie vor erhebliche Anstrengungen erforderlich sind, um die gesetzten Klimaziele zu erreichen.
Verbesserungspotenzial in der kantonalen Verwaltung
Die kantonale Verwaltung hat sich das Ziel gesetzt, als Vorbild im Klimaschutz zu agieren. Trotz erster Fortschritte zeigt sich, dass der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser in kantonalen Gebäuden nur um 2 Prozent gesenkt werden konnte. Mehr als die Hälfte der Wärmeenergie wird weiterhin aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Die CO2-Emissionen aus der Verbrennung dieser Brennstoffe sind seit 2016 nahezu unverändert geblieben, was auf zusätzlichen Handlungsbedarf hinweist.
Anpassungen der energetischen Anforderungen und zukünftige Schritte
Der Regierungsrat hat rasch umsetzbare Massnahmen in die Vernehmlassung gegeben, um die Nutzung erneuerbarer Energien zu stärken. Diese betreffen unter anderem den Heizungsersatz und die Eigenstromerzeugung bei Neubauten. Ein Beispiel ist die Vorgabe, dass in kantonseigenen Gebäuden künftig bei einem Heizungsersatz immer ein System mit erneuerbaren Energien zum Einsatz kommen soll.
Insgesamt zeigt sich, dass der Kanton Schaffhausen auf dem richtigen Weg ist, jedoch weiterhin gezielte Massnahmen erforderlich sind, um den Wandel hin zu einer klimaneutralen Zukunft zu beschleunigen.