ETH testet Baumaterialien mit künstlicher Sonne
In einem neuen Labor der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) können Forschende Gebäudematerialien unter verschiedenen klimatischen Bedingungen erproben. Dazu wurde das Zero Carbon Building Systems Lab mit einer künstlichen Sonne ausgestattet.
Die ETH verfügt neu über ein Labor, in dem Forschende Gebäudesysteme, -teile und -materialien unter verschiedenen klimatischen Bedingungen testen können. Herzstück des Zero Carbon Building Systems Lab ist eine künstliche Sonne, erläutert die ETH in einer Mitteilung. Sie besteht aus einem schwenkbaren Arm mit hunderten von starken Leuchtdioden und kann den Lauf der Sonne an unterschiedlichen Orten der Welt simulieren.
Darüber hinaus können die Aussenwände, Decken und Böden der drei Forschungszellen des Labors durch zu testende Prototypen ersetzt werden. Aktuell wird unter anderem eine halbtransparente Fassade aus gedrucktem Polymer erprobt, die das Sonnenlicht je nach Einfallswinkel abschirmen oder durchlassen soll. Sie wurde von einer Gruppe von Forschenden um Arno Schlüter entwickelt. Der ETH-Professor für Architektur und Gebäudesysteme hat auch das Zero Carbon Building Systems Lab initiiert.
„Wenn man die Treibhausgasemissionen von Gebäuden senken will, spielen Materialien, Gebäudetechnik und das Verhalten der Bewohner eine Rolle“, wird Schlüter in der Mitteilung zitiert. „Im Zero Carbon Building Systems Lab können wir das Zusammenspiel dieser Faktoren erforschen.“ Das neue Labor wird auch externen Forschenden und Industriepartnern offenstehen.