ETH forscht an natürlichen Wärmedämmern
Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben ein Projekt zum Einsatz von Stroh und Hanf als Wärmedämmung durchgeführt. Die Bilanz zeigt einen deutlich geringeren CO2-Ausstoss bei der Herstellung der Dämmstoffe.
Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben in einem Projekt natürliche Dämmstoffe getestet. Wie aus einem Beitrag hervorgeht, hat die Gruppe um Guillaume Habert, Professor für Nachhaltiges Bauen, und Bruno Sudret, Professor für Risiko, Sicherheit und Quantifizierung der Ungewissheiten, dazu neue Ansätze gefunden. Untersucht wurden sechs renovierungsbedürftige Gebäude, die zwischen 1911 und 1988 errichtet wurden. Nebst dem Kernpunkt des Ersatzes von Heizungen, die mit fossiler Energie betrieben wurden, durch nachhaltige wie Wärmepumpen oder solarbetriebene, stand vor allem die Wärmedämmung im Vordergrund der Untersuchungen. Betrachtet wurden unterschiedliche traditionelle Dämmstoffe wie EPS, Glaswolle, Steinwolle oder Zellulosefasern im Vergleich zu natürlichen wie Stroh und Hanf.
«Die CO2-Emissionen bei der Herstellung herkömmlicher Dämmstoffe sind teilweise sehr hoch, und durch ihren Einsatz bei Gebäudesanierungen wird der positive Effekt, der durch die Senkung des Energieverbrauchs erzielt wird, teilweise wieder zunichte gemacht», wird Guillaume Habert in dem Beitrag zitiert. «Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen verursachen deutlich weniger Treibhausgase. Sie haben überdies den Vorteil, dass sie während ihres Wachstums CO2 aus der Atmosphäre binden und dieses dann langfristig im Gebäude gespeichert wird.»
Sowohl Heizungsumbau als auch entsprechende Wärmedämmung mit natürlichen Stoffen kann den Ausstoss von Treibhausgasen um 87 Prozent senken, führt die Studie aus.
Die Untersuchung entstand in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) in Yverdon-les-Bains VD und der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg.