ETH-Forschende bauen Kuppel aus Bauabfällen
Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) haben ein Gebäude aus Bauabfällen geschaffen. Dabei wollten sie herausfinden, inwiefern digitale Werkzeuge und Technologien mehr Nachhaltigkeit im Bausektor erzeugen können.
Eine Gruppe Forschender des Circular Engineering for Architecture Labs (CEA) an der ETH haben aus Bauabfällen eine Kuppel gebaut. Ziel des Projektes um die Assistenzprofessorin Catherine De Wolf am Departement Bau, Umwelt und Geomatik war es, Vorteile der Kreislaufwirtschaft sowie der Digitalisierung für die Baubranche aufzuzeigen, heisst es in einer Medienmitteilung.
Dabei sollten die Wissenschaftler den gesamten Wiederverwendungszyklus von Baumaterial einmal durchlaufen – von den Abbauarbeiten über das Design eines neuen Gebäudes bis hin zu dessen Bau. Vor dem Abriss eines Autolagerhauses in Genf sammelten sie unter Anleitung von Abbruchspezialisten dafür brauchbare Altbauteile.
Die Teile lagerten und verbauten sie auf dem Campus Hönggerberg mit Hilfe eines selbst programmierten Algorithmus. Dieser berechnete selbständig die optimale Geometrie und die Dimensionen des Holzvorrats, um ihn möglichst effizient zu nutzen. „Ziel war, das Computerprogramm so zu konzipieren, dass es nicht die grössten Balken in kleine Stücke verschneidet und möglichst wenig Reste übrigbleiben“, wird Doktorand Matthew Gordon in der Medienmitteilung zitiert.
In einer Datenbank speicherten die Teilnehmenden ausserdem Informationen zu jedem Bauteil, welches mit einem QR-Code gekennzeichnet wurde. Die Idee des Prototyps: Architekten könnten darüber herausfinden, „wann welche Materialien aus Abrissobjekten verfügbar sind, und diese in Neubauten einplanen“.
Denn im Projekt stellte sich heraus, dass die Beschaffung von gebrauchten Bauteilen eine der grössten Herausforderungen ist. „Idealerweise würden die Unternehmen frühestmöglich über einen Abriss oder Rückbau informiert, so dass sie gleich mit der Suche nach Abnehmern für die Materialien beginnen können“, wird De Wolf in der Medienmitteilung zitiert. Tatsächlich passiere dies jedoch oftmals kurzfristig.