ETH erforscht Rolle von Wasserstoff für Schweizer Stromsystem
Das Energy Science Center der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) hat die mögliche Rolle von Wasserstoff oder E-Methan für das Schweizer Stromsystem untersucht. Mit der Modellierungsplattform Nexus-e wurden drei Hauptszenarien für 2050 entwickelt.
Ein Forscherteam des Energy Science Center der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich hat in einem sechsmonatigen Forschungsprojekt herauszufinden versucht, welche Rolle synthetische Brennstoffe im Schweizer Stromsystem spielen können. Mit Hilfe der Modellierungsplattform Nexus-e wurde laut einer Medienmitteilung drei Hauptszenarien für das Schweizer Stromsystem im Jahr 2050 entworfen: die potenzielle Rolle von Wasserstoff und E-Methan für die Schweizer Stromversorgung, wenn sie importiert werden, die saisonale Speicherung von Strom in der Schweiz sowie die potenziellen Kosten der Produktion von Wasserstoff und E-Methan in der Schweiz.
Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass Wasserstoff- und E-Methan-Importe nur bei niedrigen Importpreisen Teil einer kosteneffizienten Stromversorgung in der Schweiz sein können. Bei sehr niedrigen Preisen könnte Wasserstoff bis zu 12 Prozent des jährlichen Strombedarfs decken. Inländisch produzierter Wasserstoff oder E-Methan sehen sie nicht als kosteneffiziente Lösung für die saisonale Stromspeicherung.
Die Ergebnisse dieser Studie sollen einen Einblick in die Rolle der synthetischen Brennstoffe in einem Netto-Null-Emissions-Stromsystem in der Schweiz geben, dienen jedoch nicht als Prognosen. Sie wurde von Heinz M. Buhofer, dem früheren Präsidenten des Verwaltungsrats von Metall Zug, in Auftrag gegeben und vom Stromversorger Eniwa mitfinanziert. Den Projektbeirat bildeten Mitglieder der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt, des Tech Clusters Zug, des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie und der Zuger Unternehmensberatung Steinmann Consulting.