ESA stärkt neues Innovationszentrum am Paul Scherrer Institut
Mit dem European Space Deep-Tech Innovation Centre (ESDI) eröffnet die Europäische Weltraumorganisation (ESA) in der Schweiz ein neues Zentrum für Raumfahrt-Innovation. In enger Zusammenarbeit mit dem Paul Scherrer Institut (PSI) sollen disruptive Technologien im Bereich der Quantenforschung, Materialforschung und Datenwissenschaften gefördert werden, um die Weltraumforschung und Industrienutzung voranzutreiben.
Die ESA hat mit der Eröffnung des ESDI einen entscheidenden Schritt zur Stärkung der Schweizer Raumfahrtforschung und -entwicklung unternommen. In direkter Nachbarschaft zum PSI im Park Innovaare angesiedelt, soll das ESDI als Dreh- und Angelpunkt für neue, bahnbrechende Technologien dienen, die sowohl für die Weltraumforschung als auch für industrielle Anwendungen in der Schweiz und Europa von Bedeutung sind.
Fokus auf Quanten- und Materialforschung im Phi-Lab
Ein zentrales Element des ESDI ist das Phi-Lab, das von Jennifer Wadsworth geleitet wird und sich auf die Förderung innovativer Forschungsprojekte spezialisiert. Ab 2025 werden hier gezielt Programme in der Quanten- und Materialforschung finanziell unterstützt. Wadsworth betont die Möglichkeit, dass das Phi-Lab diverse Teams aus Industrie, Start-ups und Forschung vereint, um komplexe technologische Herausforderungen zu lösen, die mit konventionellen Fördermassnahmen kaum umsetzbar sind.
Standortvorteile durch Park Innovaare und PSI
Der Standort des ESDI im Park Innovaare, einer neuen Drehscheibe für High-Tech-Innovationen, ermöglicht Zugang zu fortschrittlichen Fertigungseinrichtungen. Zusätzlich bringt das benachbarte PSI Expertise in Bereichen wie Vakuumtechnik und Strahlenschutz mit, die durch die Nutzung der PSI-Teilchenbeschleuniger bereits an Weltraumbedingungen angepasst sind. Diese Synergie eröffnet dem ESDI und seinen Partnern eine Infrastruktur für Prototypenentwicklungen und Tests unter realistischen Weltraum-Bedingungen.
Stärkung der Schweizer Innovationslandschaft
Mit dem ESDI wird die ESA ihre Zusammenarbeit mit Schweizer Innovationsakteuren weiter vertiefen. Die Unterstützung durch das Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und den ETH-Bereich garantiert die nachhaltige Entwicklung dieses Projekts. Die geplante Eröffnungsfeier im Frühling 2025 markiert den offiziellen Startpunkt für eine Ära der engeren Verbindungen zwischen ESA, der Schweizer Forschung und Industrie, die weit über den Weltraumsektor hinausgehen könnten.
Langjährige Partnerschaft zwischen ESA und PSI
Die Verbindung zwischen ESA und PSI hat eine lange Tradition. Bereits seit Jahren werden am PSI Materialtests im Rahmen der Weltraumforschung durchgeführt. Ein Beispiel dafür ist die JUICE-Mission, bei der der vom PSI entwickelte Detektor RADEM eingesetzt wird, um Strahlungsverhältnisse im Jupitersystem zu analysieren. Thierry Strässle, Stabschef am PSI, sieht im ESDI eine entscheidende Rolle für die Schweiz: «Das ESDI wird ein zentraler Knotenpunkt für die Raumfahrtforschung und das High-Tech-Ökosystem der Schweiz sein.»