Entscheid für das Zentrum Papiermühle in Ittigen
Die Einwohnergemeinde Ittigen, die Steiner Investment Foundation und die Steiner AG haben gemeinsam für den Entwicklungsschwerpunkt Zentrum Papiermühle einen Studienauftrag durchgeführt. Das Beurteilungsgremium empfiehlt einstimmig den Projektbeitrag des Teams E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten gemeinsam mit Studio Vulkan Landschaftsarchitektur und Schnetzer Puskas Ingenieure zur Weiterbearbeitung.
Auftakt für den Knotenpunkt Papiermühle
Das Areal «Zentrum Papiermühle» befindet sich an zentraler Lage im Ortsteil Papiermühle in der Gemeinde Ittigen, nahe der gleichnamigen S-Bahn Haltestelle. Es erstreckt sich entlang der Worblentalstrasse und bindet direkt an die Kreuzung Papiermühle-, Grauholz- und Worblentalstrasse an.
Für die Entwicklung des Areals wurde bereits 2014 eine städtebauliche Lösung (Nutzung, Bebauung, Erschliessung) erarbeitet. Basierend darauf wurden anschliessend die für das Areal massgebenden Planungsinstrumente angepasst, namentlich der Richtplan «ESP Ittigen-Papiermühle», der Zonenplan, das Baureglement sowie die dazugehörige Überbauungsordnung. Mit der Auslobung des Studienauftrages wurde beabsichtigt, durch ein qualifiziertes Konkurrenzverfahren, unter Einbezug der Gemeinde Ittigen, eine ortsbaulich, architektonisch und funktional überzeugende Lösung für das Areal zu erhalten.
Fünf Planerteams, bestehend aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Bauingenieuren, wurden zum Studienauftrag eingeladen. Die Projektbeiträge bewertete das Beurteilungsgremium unter Vorsitz von Michael Geschwentner (Steib Gmür Geschwentner Kyburz Partner AG Architekten & Stadtplaner) in Hinblick auf die Erfüllung der Zielsetzungen sowie zahlreicher Kriterien wie Städtebau, Architektur, Freiraum, Erschliessung, Gestaltung, Nutzung, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit. Von besonderer Bedeutung waren zudem qualitative und überzeugende Wohnungsgrundrisse.
Würdigung des Siegerprojekts
Nach Ansicht des Beurteilungsgremiums zeichnet sich der Projektbeitrag von E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten AG durch eine geschickte städtebauliche Setzung aus, die dem Ort eine starke Identität, mit spannenden räumlichen Qualitäten und dem gewünschten Öffentlichkeitsgrad verleiht. Das Projekt wurde einstimmig zur Weiterbearbeitung empfohlen.
Ausgehend von einer präzisen Analyse des städtebaulichen Kontextes entwickeln die Architekten eine volumetrische Setzung von Hochhaus und Langhaus, die einen gut proportionierten, allseitigen Platz schafft, der die unterschiedlich vorherrschenden Höhensituationen aufnimmt und eine klare Adressbildung für Gewerbe und Wohnen erreicht.
Das überhohe Erdgeschoss verleiht dem Hochhaus einen selbstbewussten Auftritt und thematisiert im Innenraum geschickt den Geländeversatz. Im Zusammenspiel mit dem Erdgeschoss entfaltet der neu geschaffene Platz eine starke Öffentlichkeit, die das Potenzial besitzt, den Ort zu aktivieren und zu beleben. Der Längsbau profitiert zusätzlich vom rückwärtigen Freiraum. Die filigrane Erscheinung des Hochhauses verbindet sich mit der feingliedrigen Holzbauweise des Längsbaus und führt zu einer harmonischen Beziehung zwischen den beiden Häusern.