Empa forscht an Wiederverwertung von Kunststofflamellen
Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) will in der Bauindustrie verwendete Kunststofflamellen in den Kreislauf überführen. Ein entsprechendes Forschungsprojekt hat bereits eine Sponsorin gefunden.
Carbonfaserverstärkte Kunststofflamellen (CFK-Lamellen) gehören zu den Baumaterialien, die bisher noch nicht wieder in den Stoffkreislauf eingeführt werden, erläutert die Empa in einer Mitteilung. Ihre Forschenden der Abteilung Mechanical Systems Engineering wollen hier Abhilfe schaffen. Ein entsprechendes Forschungsprojekt hat mit einer in der Mitteilung namentlich nicht genannten Stiftung schon eine Sponsorin gefunden.
Bereits das Verfahren, Brücken, Parkgaragen, Gebäudewände und Decken aus Beton oder Mauerwerk mittels CFK-Lamellen zu verstärken, wurde an der Empa von deren ehemaligen Dübendorfer Direktor Urs Meier entwickelt, heisst es in der Mitteilung. „Indem sie die Lebensdauer von Gebäuden und Infrastrukturbauten erheblich verlängern, leisten CFK-Lamellen einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Nachhaltigkeit im Bausektor“, wird Giovanni Terrasi, Leiter der Empa-Forschungsabteilung Mechanical Systems Engineering, dort zitiert. „Es gilt nun allerdings auch, einen Weg zu finden, wie wir die CFK-Lamellen über die Lebensdauer dieser Bauten hinaus weiterverwenden können“.
Im ersten Schritt soll dabei ein mechanisches Verfahren entwickelt werden, mit dem die Lamellen unbeschädigt vom Beton gelöst werden können. Daran anschliessend wollen die Forschenden das Abbruch-CFK zu Verstärkungen für vorgefertigte Bauteile verarbeiten. Als erstes Objekt hat die Gruppe dabei an Armierungen für Bahnschwellen aus Recyclingbeton gedacht. Damit könnte das „vermeintliche Abfallmaterial eine neue Rolle in der Schweizer Infrastruktur spielen“, schreibt die Empa.