Dringende Kampf gegen Bodensenkung; Grossstädte versinken
In China führt der anhaltende Bauboom in Kombination mit exzessiver Grundwasserentnahme zu einem ernsten Problem: Viele Grossstädte, einschliesslich Shanghai und Peking, versinken zunehmend. Diese Entwicklung könnte besonders für die dicht besiedelten Küstenregionen dramatische Konsequenzen haben.
China hat in den letzten Jahrzehnten einen beispiellosen Bauboom erlebt, der nun ernsthafte Folgen zeigt. Zusammen mit der stark gestiegenen Grundwassernutzung führt dies dazu, dass die Städte des Landes, insbesondere die Metropolen Shanghai und Peking, spürbar absinken. Experten warnen, dass ohne geeignete Massnahmen die Situation katastrophale Ausmasse annehmen könnte, ähnlich wie bereits in Tokio beobachtet, wo jedoch erfolgreich Gegenmassnahmen ergriffen wurden.
Das Phänomen der sinkenden Städte ist global zu beobachten und betrifft Metropolen wie Venedig, Jakarta, Bangkok und New Orleans. Diese Städte sind durch steigende Meeresspiegel und gleichzeitig sinkenden Boden besonders gefährdet. Ohne Interventionen drohen schwerwiegende Überschwemmungen. Die Kosten für Schäden an Infrastrukturen wie Gebäuden, Strassen und Versorgungsleitungen sind immens. Allein in China belaufen sich die jährlichen Schadenskosten auf geschätzte 1,5 Milliarden Dollar.
Die Ursachen für das Absinken sind vielfältig und umfassen übermässige Grundwasserentnahme, schwere Bebauung und die Trockenlegung feuchter Böden. Ein chinesisches Forscherteam hat die Auswirkungen dieser Entwicklungen detailliert untersucht und alarmierende Daten vorgelegt: Fast die Hälfte der städtischen Gebiete Chinas sinkt jährlich um mehr als drei Millimeter, 16 Prozent sogar um mehr als zehn Millimeter. In der Megastadt Peking ist das Problem besonders akut.
Die Forschungsarbeiten, die von Zurui Ao und seinem Team an der South China Normal University in Foshan durchgeführt wurden, basieren auf Satellitenmessungen von 82 chinesischen Grossstädten. Diese zeigen, dass etwa 29 Prozent der städtischen Bevölkerung Chinas auf zunehmend sinkendem Boden lebt, was im Jahr 2020 etwa 270 Millionen Menschen entsprach.
Die massive Grundwasserentnahme stellt weltweit ein Problem dar. Wenn Wasser zwischen Sedimentpartikeln durch Luft ersetzt wird, verdichten sich diese Partikel stärker, was zu einer Absenkung des Bodens führt. Dieses Phänomen ist in Jakarta besonders ausgeprägt, wo in einigen Stadtteilen der Boden jährlich um bis zu 25 Zentimeter absinkt. Die Folgen sind gravierend: Salzwasserintrusion, zerstörte Infrastruktur und erhebliche Wasserverluste zwingen die Stadt, betroffene Gebiete kontinuierlich trockenzupumpen.
Das Beispiel zeigt, wie dringend effektive Strategien zur Bewältigung dieses globalen Problems entwickelt und implementiert werden müssen, um langfristige Schäden und Risiken zu minimieren.