Digital Real Estate Index im Sinkflug

März 2025

Die Digitalisierung der Bau- und Immobilienbranche stockt. Der Digital Real Estate Index sinkt erneut und die Skepsis gegenüber digitalem Fortschritt wächst. Doch Künstliche Intelligenz könnte als Gamechanger den Wandel beschleunigen.

Zum zweiten Mal in Folge verzeichnet die Bau- und Immobilienwirtschaft einen Rückgang in ihrem digitalen Reifegrad. Der Digital Real Estate Index 2025, erhoben von der pom+Consulting AG, sank um 0,6 Punkte auf 4,0 von 10 Punkten. Besonders betroffen sind Planer, Bauunternehmen, Eigentümer und Investoren, während sich Bewirtschafter und Facility-Management-Dienstleister leicht verbessern konnten.

Der Negativtrend zieht sich durch alle Unternehmensgrössen. Kleinstunternehmen sind mit einem Rückgang von -1,1 Punkten am stärksten betroffen, während mittelgrosse Unternehmen mit -0,3 Punkten vergleichsweise stabil bleiben. Grosse Firmen verzeichnen ebenfalls eine deutliche Abnahme von -0,7 Punkten.

Investitionen sinken – Zurückhaltung dominiert
Die Zurückhaltung zeigt sich auch bei den Investitionen: Jedes fünfte Unternehmen investiert weniger als 1 % seines Umsatzes in digitale Transformation. Zudem nimmt der Anteil der Unternehmen, die mehr als 5 % ihres Budgets für Digitalisierung aufwenden, seit zwei Jahren kontinuierlich ab.

Wachsende Skepsis gegenüber digitalem Fortschritt
Die Branche blickt zunehmend kritisch auf die digitale Entwicklung. Mehr als ein Drittel der befragten Fach- und Führungskräfte sieht die Digitalisierung stagnieren oder sogar rückläufig, besonders unter Technologieanbietern. Noch 2024 waren 80 % dieser Unternehmen überzeugt, dass die Digitalisierung zunimmt – heute sind es nur noch 29 %.

Als zentrale Hürden für den Fortschritt gelten

  • Hohe Integrationskosten und technische Hürden
  • Mangelhafte Datenqualität
  • Fehlendes Change Management, das die Einführung neuer Technologien ausbremst

Trotz dieser Herausforderungen gewinnt vernetzte Gebäudetechnik an Bedeutung, insbesondere in Kombination mit nachhaltigem Energiemanagement, AI-gestützten Analysen und prädiktiver Wartung.

Künstliche Intelligenz als Zukunftstreiber?
Ein Hoffnungsschimmer in der Digitalisierung ist Künstliche Intelligenz. 75 % der Befragten sehen AI als wertvolle Technologie mit hohem Potenzial, doch nur 16 % nutzen sie bereits aktiv. 30 % der Unternehmen befinden sich in der Aufbauphase, was auf eine bevorstehende Dynamik hindeutet.

Neben AI bleibt auch Building Information Modeling ein zentraler Treiber der Transformation. Zudem gewinnen Data Analytics sowie Sensors & Actuators zunehmend an Bedeutung und unterstützen datenbasierte Entscheidungen im Immobilienmanagement.

Digitalisierung bleibt herausfordernd
Die Bau- und Immobilienbranche steht vor einem digitalen Wendepunkt: Während Skepsis und Investitionszurückhaltung den Fortschritt bremsen, könnte Künstliche Intelligenz neue Impulse setzen. Entscheidend wird sein, ob Unternehmen bereit sind, die bestehenden Herausforderungen aktiv anzugehen und in die digitale Zukunft zu investieren.

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