Diese Wandfarbe reinigt sich selbst und baut Schadstoffe ab

März 2024

Eine bahnbrechende Wandfarbe, die von Wissenschaftlern der Technischen Universität Wien entwickelt wurde, ermöglicht die Selbstreinigung und den chemischen Abbau von Luftschadstoffen. Diese innovative Lösung behebt nicht nur das Problem häufiger Renovierungen, sondern trägt auch zur Verbesserung der Luftqualität in Innenräumen bei, was im Einklang mit nachhaltigen Wohn- und Umweltprinzipien steht.

Forscher der Technischen Universität Wien haben eine Wandfarbe entwickelt, die sich durch Sonneneinstrahlung selbst reinigt und Schadstoffe aus der Luft chemisch abbauen kann. Es ist allgemein bekannt, dass Wandfarben schnell schmutzig werden und regelmässig erneuert werden müssen. Zudem kämpfen wir immer noch mit Luftschadstoffen in unseren Innenräumen. Die Notwendigkeit, Farbe regelmässig zu erneuern, steht im Widerspruch zu nachhaltigen Wohn- und Umweltprinzipien. Das Forschungsteam der Technischen Universität Wien und der Università Politecnica delle Marche in Italien hat eine Lösung für dieses Problem entwickelt: Eine Wandfarbe, die sich unter dem Einfluss von Sonnenlicht selbst reinigt und zudem Luftschadstoffe abbauen kann.

Nano-Titanoxid-Partikel ermöglichen neue Durchbrüche
Viele Menschen träumen von einer Wandfarbe, die sich von selbst reinigt. Dieser Traum könnte nun endlich Realität werden. Der Schlüssel zu dieser bahnbrechenden Innovation liegt in der Integration von speziell modifizierten Titanoxid-Nanopartikeln in die Farbe. Diese winzigen Partikel nutzen die katalytische Kraft des Lichts, um nicht nur Schadstoffe aus der Luft anzuziehen, sondern sie auch effektiv abzubauen. Dadurch bleibt nicht nur die Luft sauberer, sondern die Wandfarbe behält auch über einen längeren Zeitraum ihre Schönheit und Reinheit. «Seit Jahren versucht man, spezielle Wandfarben zur Luftreinigung einzusetzen», erklärt Prof. Günther Rupprechter vom Institut für Materialchemie an der TU Wien. «Titanoxid-Nanopartikel sind hier besonders vielversprechend, da sie eine Vielzahl von Schadstoffen binden und abbauen können.» Zu den Schadstoffen, die entfernt werden können, gehören beispielsweise Haushaltschemikalien oder Emissionen aus Baumaterialien und Möbeln. Herkömmliche Titanoxidpartikel mussten bisher mit UV-Licht aktiviert werden, um ihre reinigende Wirkung zu entfalten – eine Anforderung, die in Innenräumen schwer umsetzbar ist. Das Forschungsteam hat es geschafft, die Partikel so zu modifizieren, dass sie bereits durch das breitere Spektrum des sichtbaren Sonnenlichts aktiviert werden können. Dies wurde erreicht durch die Zugabe von Phosphor, Stickstoff und Kohlenstoff zu den Titanoxidpartikeln, wodurch sie in der Lage sind, Schadstoffe auch ohne direkte UV-Bestrahlung abzubauen.

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