Diese Generalsanierung setzt dem Fassadenbau die Krone auf.
Keine Frage, natürlich kann auch ein Neubau unvorhergesehene Tücken haben. Doch die absolute Königsdisziplin im Fassadenbau ist und bleibt die Sanierung. Sie verlangt enorme Erfahrung, Flexibilität und Kompetenz – vor allem bei einem Gebäude aus dem Jahr 1984 mit hochkomplexer Geometrie.
Manchmal sind Gebäude wie Menschen – auch sie haben Ecken und Kanten und ab einem gewissen Alter täte eine Frischzellenkur mal ganz gut. Gesagt, getan. Die beiden Swiss Life-Gebäude an der Badenerstrasse 170 / 172 in Zürich sind solche Bauwerke. 1984 als zweckmässige Beton-Bürobau-Gebäude hochgezogen, verfügten sie mit ihren zahlreichen Nischen, Ecken und Kanten über eine komplexe Geometrie und waren auch «etwas» aus der Zeit gefallen. Seit der erfolgreichen Generalsanierung von 2019 bis 2021 schmückt nun eine elegante Hülle die beiden Gebäude; entworfen von GRUNER & FRIENDS Basel und realisiert von Aepli Metallbau AG.
Sanierung – die Königsdisziplin unserer Branche
Ob bei einem Neubau oder bei einer Sanierung – die Ansprüche an eine neue Fassade sind nahezu identisch. Allerdings gibt’s einen gravierenden Unterschied: Bei Sanierungen stehen meist unvollständige Baupläne zur Verfügung, auf die man sich wesentlich weniger verlassen kann als auf die Pläne eines Neubaus. Nicht einmal mit Sondagen lässt sich ein umfassendes, realistisches Bild der eigentlichen Bausubstanz erstellen. Da diese Faktoren gerade beim Fassadenbau berücksichtigt werden müssen und enorme Erfahrung, Flexibilität und Kompetenz verlangen, gilt die Sanierung hier als die eigentliche «Königsdisziplin». Beim KPMG-Hauptsitz mit 39‘500 m² Nettonutzfläche lag die Herausforderung sogar noch ein gutes Stück höher, da es sich um eine Kernsanierung handelte. Die alten Gebäude wurden also bis auf das Betongrundskelett demontiert; alle Mitarbeitenden wurden in andere Büroräumlichkeiten umquartiert. Klar, dass durch diese Umstände der Termindruck für Aepli Metallbau nochmals zulegte.
Nur 24 Monate und ein Betonklotz wird zur Schönheit
Neben Erscheinungen wie Zauberwürfel, Gameboy, Abba und Punks haben die 80er-Jahre auch architektonisch ihre Spuren hinterlassen. Was beim Swiss Life-Bauwerk deutlich sichtbar war. An diesem Doppelgebäude manifestierte sich der betont nüchterne und rationale Betonstil dieser Jahre. Tempi passati! Seit der – in lediglich 24 Monaten realisierten – Komplettsanierung wird das Bauwerk von einer eleganten Architektur geprägt. Das Basler Team von GRUNER&FRIENDS verfolgte dabei einen minimalistischen Gestaltungsansatz, der die vertikalen Doppelstützen betont und damit das wahre Erscheinungsbild des Gebäudes gekonnt zum Ausdruck bringt. Zudem präsentiert sich die beiden Gebäude auch in puncto Technologie und Energetik auf dem neuesten Stand. Über 1000 moderne Arbeitsplätze geniessen nun eine lichtdurchflutete Atmosphäre, die keine Wünsche offen lässt.
Mehr als 1500 Fassadenelemente – das ist Masse mit Klasse
Auf neuestem Stand zeigt sich natürlich auch die Fassadenkonstruktion von Aepli Metallbau, die in Aluminium- Elementbauweise im Werk vorgefertigt wurde. Die Verkleidung besteht aus Aluminiumblech, Glasfaserbeton und Chromstahl-Spiegelblech. Die geschosshohen Elemente sind in unterschiedlicher Ausführung konzipiert und umfassen dabei unter anderem Festfelder, Lüftungsflügel und Reinigungsflügel. Für ein homogenes Erscheinungsbild sorgen Brüstungen und Lisenen aus Glasfaserbeton. Die rückversetzte Attika zeichnet sich durch raumhohe Verglasungen mit maximaler Transparenz aus. Die enorm hohe Anzahl der benötigten Fassadenelemente war speziell für die Produktionsabteilung von Aepli Metallbau eine Herausforderung. Diese hatte keine Zeit, um Elemente auf «Vorrat» zu produzieren, sondern musste in der Lage sein, immer genügend Bauteile für die nächste Etappe bereitzustellen. Und das bei stetig steigendem Bautempo. Was nichts anderes bedeutet, als bei laufender Produktion immer wieder die Prozesse zu optimieren, um noch effizienter zu werden.