Wasserstoff-Produktionsanlage im St. Galler Kubel
Die SAK (St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG) und die Osterwalder Gruppe starteten offiziell mit dem Bau der Wasserstoff-Produktionsanlage. Zweck des Unternehmens ist die Herstellung von CO2-neutralem Wasserstoff (H2), hergestellt mit Unterstützung des Wasser- und Speicherkraftwerks Kubel. Die Inbetriebnahme ist auf den Sommer 2022 geplant.
Die Wasserstoff-Produktionsanlage hat für den Kanton eine grosse Bedeutung. Marc Mächler sagt: «Wasserstoff kann zukünftig bei der Dekarbonisierung der Mobilität eine wichtige Rolle einnehmen. Es braucht deshalb weitsichtige Pionierprojekte, um diesen Energieträger attraktiv zu machen. Aus diesem Grund ist es erfreulich, dass mit dieser Produktionsanlage einheimischer und sauberer Wasserstoff in St. Gallen produziert werden kann.» Die Förderung erneuerbarer Energien ist ein grosses Anliegen der Regierung, weshalb das Thema auch in ihrer Schwerpunktplanung für die Jahre 2021 bis 2031 verankert ist.
Wasserstoff produziert mit Wasserkraft
Das Ziel ist es Wasserstoff als konkurrenzfähige und CO2-neutrale Alternative für den Schwertransport selbst zu produzieren. Dazu erläutert Stefano Garbin: «Für die H2-Produktion beziehen wir den Strom vom angrenzenden Wasserkraftwerk. Das ermöglicht uns, den Wasserstoff CO2-neutral herzustellen. Der Kraftstoff bietet Potentiale im Bereich der Mobilität und Umsetzung der Klimaziele.
H2 für mehrere Millionen LKW-Kilometer im Jahr
Die Bauphase für die Wasserstoff-Produktionsanlage dauert ca. acht Monate. «Unser Ziel ist, im Juni 2022 mit der H2-Produktion zu beginnen und zwischen 220 und 250 Tonnen H2 im Jahr zu produzieren. Mit dieser Produktionsrate können wir bis vier Container Wasserstoff an die Tankstelle liefern. Ein Lastwagen mit Brennstoffzelle verbraucht pro Kilometer rund acht Kilogramm Wasserstoff. Unsere jährliche Produktionsmenge reicht für ca. 3,75 Mio. Lastwagen-Kilometer. Bei einem PW würde diese bis 25 Mio. Kilometer ausreichen», erklärt Reto Zuglian.