Vom Guetzli-Backbetrieb zum Zentrumsquartier
Wo heute die Wernli-Biskuitfabrik steht, soll in den kommenden Jahren ein neues Wohnquartier entstehen.
Die Gemeinde Trimbach verabschiedet sich im 2022 von ihrem langjährigen Aushängeschild: der Wernli-Biskuitfabrik. Diese hat seit Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Breiti-Gelände ihre in der ganzen Schweiz bekannten Guetzli hergestellt.
Nach der im 2008 erfolgten Übernahme der Wernli AG durch die Hug AG wird der Produktions-Standort bald an den Firmensitz der neuen Eigentümerin ins luzernische Malters verlagert. Damit ist der Platz an bester Lage mitten im Zentrum von Trimbach für eine neue Nutzung frei.
Die neue Eigentümerin des Areals, die Aare Liegenschaften AG, entwickelt in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde ein neues Wohnquartier. Um das stimmigste Konzept zu eruieren, wurde ein Studienauftrag vergeben. Aus den eingereichten Vorschlägen ging das Projekt der Rykart Architekten AG als Sieger hervor. Die Architekten überzeugten die Jury mit einem städtebaulichen Gesamtkonzept, das eine Wohnüberbauung mit rund 150 Wohnungen vorsieht. Die wenigen, kompakten Bauten fügen sich harmonisch in die bestehende Quartierstruktur ein.
Im vorderen, flacheren Teil des Geländes sind vier 4- bis 6-geschossige Bauten geplant. Drei höhere Gebäude mit bis zu 9 Geschossen werden im hinteren Teil entlang des Waldrands errichtet. Durch die Höhenstaffelung passen sich die verschiedenen Gebäude fliessend in die Umgebung ein. In den drei hinteren Gebäuden sind Eigentumswohnungen und in den vier vorderen Bauten Mietwohnungen vorgesehen. Eine Tiefgarage und Veloabstellplätze sind ebenfalls projektiert.
Das «Wernli-Haus» an der Baslerstrasse bleibt als Zeitzeuge der industriellen Vergangenheit erhalten und bildet den Eingang der Überbauung. Als Begegnungsort dient ein Platz mit Baumbestand, der auch den umliegenden Quartieren zur Verfügung steht. Die zukünftigen Bewohner sollen einen eigenen Quartierplatz erhalten, der im Zentrum der Siedlung im oberen Bereich liegt. Seitlich davon finden sich zwei Baumhaine, ein Spielplatz sowie eine Rasenfläche. Der offengelegte Gämpfibach fliesst durch das gesamte Gelände.
Entlang der Strassen sind publikumsorientierte Gewerbenutzungen in den Erdgeschossen geplant. Dank der Lage mitten im Zentrum bietet das neue Quartier bereits optimale Anschliessungen an den öffentlichen wie auch an den Individualverkehr. Das Areal selber bleibt autofrei und ist geprägt von einem gut erschlossenen Wegnetz.
Das Siegerprojekt wird zurzeit weiter aus- und überarbeitet. Zeitgleich wird der Erschliessungs- und Gestaltungsplan erstellt. Mitte 2022 sollen die Planungsarbeiten abgeschlossen sein.