Tech Cluster Zug: Ein Signal für die Zukunft
Auf acht Baufeldern entsteht in Zug ein vernetztes, qualitativ hochstehendes und städtisches Ökosystem für Innovation, Produktion und Wohnen.
Der Tech Cluster Zug (TCZ) ist ein Bekenntnis zum Industriestandort Schweiz: «Aktuell sind bereits vier grosse Neubauten für die Verdichtung der V-ZUG entstanden oder befinden sich in der Entwicklung», sagt CEO Beat Weiss nicht ohne Stolz. Dafür galt es einige Hürden zu überwinden: «Einerseits sind da baurechtliche Einschränkungen. Die Industrie muss oft schnell auf neue Gegebenheiten reagieren. Andererseits möchten wir auch für Dritte attraktiv sein, wobei diese nicht erst fünf Jahre auf Baubewilligungen warten wollen. Aber auch die hohe Ausnutzung und grosse Dichte auf dem Areal stellte uns vor manche Herausforderung.» Jeder Neubau muss stadt-, quartier- und nachbarschaftsverträglich sein.
Dies sei bislang hervorragend gelungen, zumal der Bebauungsplan des Tech-Clusters Zug im Grossen Gemeinderat ohne Gegenstimmen angenommen wurde. Es gab auch später keine Einsprachen. Der Weg zu diesem Ziel war aber lang: «Bis zum aktuellen Planungsrecht vergingen fünf Jahre – von 2013 bis 2018. Doch bis heute ist jedes neue Baugesuch trotz allem eine produktive Auseinandersetzung mit Nachbarn, der Zuger Stadtbild-Kommission und der Stadtplanung.» Förderlich sei hierbei bestimmt die Zusammenarbeit mit namhaften Architekten wie Diener & Diener aus Basel, welche unter anderem auf dem Novartis Campus den Eingangsbau realisiert haben.
Drei neue Grosskunden in Zug
Für Weiss ist es spannend, alle verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen: «Ein aktuelles Schlüsselelement ist der Mobility Hub, den wir momentan erstellen. Dazu zählen ein Parkhaus mit rund 600 potenziellen Elektro-Parkplätzen mit Umsteigeangeboten auf den öffentlichen Verkehr oder auf den Langsamverkehr sowie Laden- und Bistroflächen. Diese neue Infrastruktur befindet sich an der nördlichen Peripherie der Stadt Zug, die ab Mitte 2021 über die neue Anschlussachse zur Autobahn erschlossen wird.» Ein solches Verkehrs-Management trage auch zu den städtischen Standortvorteilen bei, welche ihrerseits immer mehr Fachkräfte in die Innerschweiz lockten. Die Kleinräumigkeit, die Nähe zur Natur, aber auch die unkomplizierte Art der Problemlösung würden die Stadt Zug besonders attraktiv machen. Dies äussere sich auch in drei neuen Grossprojekten, die für Dritte umgesetzt werden: «Da wäre etwa die Firma SHL. Sie hat bislang ausschliesslich in Taiwan produziert und will nun – nicht zuletzt wegen des Coronavirus – eine europäische Produktion aufgleisen.» Sie stellt Autoinjektoren für Insulinpumpen her und hatte bislang lediglich ihren Büro-Hauptsitz in Zug. Das zweite Projekt betrifft die VZ DepotBank, die zum Vermögenszentrum in Zürich gehört und einen Grossteil ihrer Arbeitsplätze insbesondere im Bereich IT-Dienstleistungen im Tech-Cluster unterbringe. «Zuletzt haben wir noch den Co-Working-Space-Anbieter Westhive, der nach Zürich und anderen Städten nun auch bei uns aktiv in Erscheinung tritt», freut sich Weiss.