Shed Zug: «Jeder Besuch bei uns wird einzigartig»
Die alte Shedhalle auf dem ehemaligen Landis & Gyr-Areal an der Dammstrasse wartet mit einem neuen Gastrokonzept namens Shed auf. Die Projektverantwortliche Lina Fluri spricht über die Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung.
Kann man in der heutigen, krisengeschüttelten Zeit den Bau und die Eröffnung eines Gastronomie-Konzeptes wie die Shedhalle überhaupt planen?
Lina Fluri: Die aktuelle Situation macht die Planung der Eröffnung sicher nicht leicht. Jedoch stellen wir uns auf das ursprünglich geplante Eröffnungsdatum ein und schauen laufend, wie sich die Lage entwickelt. Der Bau wurde nur marginal durch die Pandemie beeinflusst und konnte daher ohne grössere Probleme realisiert werden.
Was waren rückblickend die wichtigsten Veränderungen aufgrund der Coronapandemie?
Massgebliche Veränderungen erkennen wir in der schlechten Planbarkeit von gewissen Vorhaben und einer Ungewissheit, was zukünftige Entwicklungen angeht. Zudem hat das Homeoffice die Arbeitswelt grundlegend aufgemischt. Was früher nur physisch möglich war, wird heute mühelos digital gelöst. Diese Entwicklung wird weitreichende Folgen auf unterschiedliche Industrien und Arbeitsgattungen haben.
Können Sie ein Beispiel nennen?
Speziell in der Gastronomie hat sich das Konsumverhalten der Menschen verändert. So hat die Bedeutung von Take-Away-Food zugenommen. Das Bedürfnis der Menschen, soziale Kontakte wieder vermehrt zu pflegen, ist gross und wird sich nach einer Lockerung in einem Ansturm auf Restaurants und Bars bemerkbar machen. Da wird wohl der eine oder andere Gast auch überdurchschnittlich viel Geld ausgeben, um den Appetit nach sozialen Erlebnissen zu stillen.
Alle sind coronamüde. Können Sie dieser langen Zeit ohne Treffen und Events auch etwas Positives abgewinnen?
Ich glaube, dass die Coronapandemie sehr viel Leid für viele Menschen mit sich gebracht hat. Es gibt jedoch durchaus Branchen und Industrien, die in diesen Krisenzeiten enorm profitiert haben. Auf persönlicher Ebene stelle ich fest, dass sich das Leben etwas verlangsamt hat, wir uns vermehrt wieder auf das Wesentliche fokussieren und Kleinigkeiten mehr schätzen, was im Grundsatz eine sehr schöne Entwicklung ist.
Die Shedhalle ist eher für kleinere Veranstaltungen gedacht. Ist das in der heutigen Zeit ein Vorteil?
Das Shed zeichnet sich durch seine enorme Flexibilität aus. So können wir Anlässe von 6 bis 300 Personen durchführen und stets ein attraktives Angebot für den Kunden zusammenstellen. Der Fokus liegt jedoch auf Veranstaltungen zwischen 20 und 100 Personen, was in den kommenden Jahren durchaus ein Vorteil sein kann. Eine grosse Marktlücke schliessen wir mit unseren Private-Dining-Räumen, welche für Meetings und Besprechungen jeglicher Art gebucht werden können. Die gemütlichen Räume lassen keine Wünsche offen und bieten dem Kunden die einzigartige Möglichkeit, Business mit hochstehender Kulinarik zu vereinen.
Immer wieder wird der besondere industrielle Charme der Shedhalle hervorgehoben. Was verstehen Sie darunter?
Die Shedhalle wird als eines von zwei Monumenten aus den industriellen Anfängen von Zug bestehen bleiben und ist für die nächsten 50 bis 100 Jahre gewappnet. Wir haben versucht, den industriellen Touch mit viel Charme und Leidenschaft weiterzutragen und haben einen Ort geschaffen, an dem Industrie auf zeitgemässe und moderne Architektur trifft. Der industrielle Charme macht sich bei uns in der Liebe zum Detail und im respektvollen Umgang mit der Geschichte dieses Ortes bemerkbar.