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Digitale Grüße aus Moskau

Juli 2019

Während des 70. FIABCI-Weltkongresses in der russischen Hauptstadt Ende Mai war eine Schweizer Delegation von 15 Mitgliedern des internationalen Immobilienverbandes anwesend. Sie erhielt viele neue Ideen, insbesondere was im digitalen Zeitalter zu erwarten ist.


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„Wenn wir nicht aufpassen, wird der Zug in den kommenden Jahren ohne uns abfahren“, wundert sich Thomas H. Henle, Präsident der Schweizer Sektion von FIABCI (Internationaler Verband der Immobilienberater und Immobilienmakler), einer internationalen Organisation, die dies bringt zusammen Immobilienprofis. „Die großen Internetunternehmen Google, Amazon, Facebook und Apple, aber auch andere Akteure in der Immobilienbranche wie Airbnb stehen am Anfang und werden in den kommenden Jahren in die Immobilienbranche eintreten. Das ist sicher. „

„Wir können mehrere wichtige globale Trends erkennen“
Die Zusammenfassung von Thomas H. Henle am dritten Tag des FIABCI-Weltkongresses in Moskau stößt auf großes Interesse. Kurz zuvor hatte Wouter Truffino den Weg der Immobilienbranche skizziert. In der russischen Metropole beeindruckte der niederländische PropTech-Spezialist und Gründer der Netzwerke Holland Contech & Proptech und Global PropTech nicht nur die Schweizer Delegation. „Derzeit sind mehrere wichtige globale Trends sichtbar: Mit der Entwicklung und Implementierung ultraschneller drahtloser Netzwerke wird sich unsere Welt wieder schneller verändern“, ist Truffino überzeugt. Die Google Group wird in Kürze in der Lage sein, das Verbraucherverhalten mithilfe intelligenter Sensortechnologie und künstlicher Intelligenz vorherzusagen, und Google wird beispielsweise in der Lage sein, das Design von Einkaufszentren zu optimieren. Dies ist nur eines von vielen praktischen Beispielen, die sich direkt auf die Immobilienbranche auswirken.

Mobilitätslösungen für Megastädte
Die jungen Mitglieder von FIABCI-Suisse, Anaïs und Jonas Fatio, waren hauptsächlich an Diskussionen über die Nutzung und zentrale Speicherung gemeinsam genutzter Daten sowie über Cloud-Lösungen im Immobiliensektor interessiert. „Es war sehr aufregend zu sehen, wie unterschiedlich die teilnehmenden Länder in diesen Bereichen sind. Natürlich lösten diese Themen auch interessante Diskussionen unter Immobilienfachleuten aus aller Welt aus, die in Moskau präsent sind. “ Anaïs und Jonas Fatio sind bei der Engelmann AG beschäftigt, einem traditionellen Immobilientreuhänder in der Region Biel. Die beiden unterstreichen auch eine interessante Podiumsdiskussion am zweiten Tag des Kongresses: Maurice Leroy, ehemaliger französischer Stadtminister (2010–2012), berät heute den Bürgermeister von Moskau in Mobilitätsfragen. „Seine Vision für die Zukunft der städtischen Verkehrslösungen in Megastädten wie Moskau ist äußerst interessant“, sagte Jonas Fatio.

Besuch der großen Head-Liner-Projekte
Für Thomas H. Henle, Präsident der FIABCI in der Schweiz, war die „Fallstudie“ mit Projektbesuchen in Moskau ein weiterer Höhepunkt der Reise nach Russland. Dazu gehörte beispielsweise die Baustelle des Projekts „HeadLiner“, ein 144.000 Quadratmeter großes multifunktionales Wohngebiet mit einem 53-stöckigen Turm in Shmitovskiy Prsezd in der Nähe der U-Bahn-Station Shelepikha. Im März wurde der Generalunternehmer für die zweite Bauphase ausgewählt. Was bei der Entwicklung dieses Projekts am bemerkenswertesten ist, ist Folgendes: die direkte und sehr intelligente Verbindung von Fußgängern mit dem zentralen Geschäftsviertel, die Reife der BIM-Anwendung, die das Marketing aus Plänen perfekt unterstützt, sowie die sehr kreative Marketingstrategie und seine Umsetzung. „Dadurch kann das Produkt im Zielkundensegment optimal vermarktet werden, beispielsweise durch das Angebot einer exklusiven Clubmitgliedschaft oder sogar mit einer eigenen Bekleidungskollektion“, sagte Thomas H. Henle.

Wahl des neuen Weltpräsidenten der FIABCI
Am letzten Tag des Weltkongresses traf sich die Generalversammlung und wählte aus ihrem Kreis den neuen Weltpräsidenten der Vereinigung, der noch ein Jahr lang sitzt. Der Bulgare Assen Makedonov hatte dieses Amt im vergangenen Jahr inne und zeichnete sich dadurch aus, dass er die Digitalisierung zu einem der Hauptthemen seiner Präsidentschaft machte. Dies war auch das Motto des Moskauer Kongresses „Das digitale Zeitalter der Immobilien“. Die fünftägige Veranstaltung umfasste zahlreiche Veranstaltungen und Konferenzen zum Thema PropTech, Blockchain, Smart Contracts und die allgemeine Entwicklung des Sektors. Als Präsident von FIABCI International wurde der 1979 geborene Walid Moussa schließlich zum Nachfolger von Makedonov gewählt. Er ist Gründungspräsident der FIABCI in arabischen Ländern und Präsident des Real Estate Syndicate of Lebanon (REAL). Der 71. FIABCI-Weltkongress findet 2020 in Manila (Philippinen) statt. Zum 20. Jahrestag des Vereins im Jahr 2021 wird der Versammlungsort die französische Hauptstadt sein, in der FIABCI gegründet wurde.

FIABCI – Vernetzung auf der ganzen Welt
Die Schweiz ist sicherlich nicht eines der Länder, die 1951 in Paris an der Gründung von FIABCI, dem Internationalen Verband der Immobilienberater, beteiligt waren. Zu dieser Zeit kamen die Teilnehmer aus den folgenden fünf Ländern: Belgien, Deutschland, Frankreich, Österreich und den Vereinigten Staaten. Aber die Konföderation folgte bald danach. FIABCI ist mittlerweile in rund 70 Ländern vertreten und arbeitet seit fast 50 Jahren eng mit den Vereinten Nationen zusammen. FIABCI hat seit 1971 Beobachterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen. Auf Schweizer Ebene ist FIABCI die Dachorganisation von Immobilienverbänden wie dem Schweizerischen Immobilienverband SVIT oder dem Schweizerischen Berufsverband USPI. „Wir vertreten und vernetzen diese Berufsverbände und unsere einzelnen Mitglieder auf schweizerischer und internationaler Ebene“, sagte Thomas H. Henle, Präsident der FIABCI-SUISSE, der auch Geschäftsführer der IL Industrie-Leasing AG in Zug ist. ■

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