Rorschach: Neuer Stadtteil auf ehemaligem Industrie-Areal
Das Feldmühle-Areal, ein stillgelegtes Industrie-Areal beim Bahnhof Rorschach, soll zu neuem Leben erwachen. Bis 2026 sollen hier Gewerberäume, Wohnungen, Grünflächen und ruhige Innenhöfe entstehen.
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Die Anfänge der Feldmühle, einst eine Kornmühle, reichen zurück bis ins Mittelalter. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden in den Fabriken auf dem Feldmühle-Areal Stickereien, Stoff und Klebefolien hergestellt. 2015 gab die Klebebandherstellerin Scapa (Schweiz) AG den Produktionsstandort Rorschach auf.
Seither wurde es ruhig auf dem Feldmühle-Areal beim Bahnhof Rorschach Stadt. Von der einst industriellen Blüte zeugen nur noch die historischen Gebäude. Doch in den kommenden Jahren beginnt auf dem Areal ein neues Kapitel.
2017 hat die Steiner Investment Foundation das Feldmühle-Areal gekauft. Gemeinsam mit der Stadt Rorschach und der Projektentwicklerin Steiner AG hat sie auf Basis des Stadtentwicklungsprogramms «Seestadt Rorschach» ein Konzept für das Areal entwickelt, um sowohl Qualität als auch wirtschaftliche Tragbarkeit zu sichern. Der Umbau von bestehenden und der Bau von neuen Gebäuden soll das Areal zu neuem Leben erwecken. Ab 2026 wird das Feldmühle-Areal der Bevölkerung mehr als 300 neue Miet- und Eigentumswohnungen sowie Gewerberäume, Plätze, Grünflächen und ruhige Innenhöfe bieten.
Das Projekt für die Feldmühle ist auch das Resultat eines Architektur-Studienwettbewerbs von 2018. Das Siegerprojekt kombiniert einzelne bauhistorisch wertvolle und identitätsstiftende Bauten mit neuen Gebäuden. Der ursprüngliche Charakter der früheren Industrieanlage soll spürbar bleiben und wird durch die gleichwertige städtebauliche Adressierung unterstrichen. Ein grüner Aussenraum verbindet Gebäude und Innenhöfe. Über Gassen und Stiege lässt sich das Areal durchqueren.
Der lebendige Westen des Areals schafft Begegnungsmöglichkeiten für die Bevölkerung, Raum für das Gewerbe und ist direkt am Bahnhof Rorschach Stadt gelegen. Eine ruhigere, individuellere Welt entsteht dagegen im Osten des Feldmühle-Areals. Sie enthält mehrheitlich Wohnungen und zeichnet sich durch einen starken Bezug zum innerstädtischen Grünraum aus. Hinzu kommen der künftig offengelegte Bach und der Freiraum Richtung evangelisch-reformierte Kirche. Die beiden Welten sind eng miteinander verwoben und verleihen dem Quartier ein vielseitiges Gesamtbild.
Aktuell wird das Areal zwischengenutzt. Die ehemalige Kleberei dient unter diesem Namen als Eventraum für Veranstaltungen bis zu 100 Personen. Bei schönem Wetter führt die Kleberei eine Gartenwirtschaft. Sie hat einen Open-
air-Bereich mit gedeckter Eventbühne und Platz für 300 Personen. Zudem waren die Dächer des Feldmühle-Areals von Sommer 2019 bis Sommer 2020 Heimat eines Bienenvolkes – eine Zusammenarbeit mit einem lokalen Imker.