Raiffeisen sieht keine Corona-Stadtflucht

St.Gallen, November 2021

Menschen kehren den Städten wegen der Wohnpreise den Rücken, nicht wegen Corona. Das zeigt der Raiffeisen Transaktionspreisindex. Stockwerkeigentum wurde zuletzt um 2,0 Prozent teurer. Die Preise für Einfamilienhäuser stiegen mit 4,4 Prozent so stark wie nie in der Geschichte dieses Index.


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Raiffeisen hält die „die vielfach kolportierte These der grossen Corona-Stadtflucht“ für substanzlos. „Die Stadt bleibt ein äusserst attraktives Wohnpflaster. Aber das hat wortwörtlich seinen Preis“, wird Raiffeisen-Chefökonom Martin Neff in einer Medienmitteilung zum aktuellen Transaktionspreisindex seiner Bank zitiert. „Die Menschen kehren ihr nur wegen der hohen Wohnkosten mehr und mehr den Rücken.“

Wie die Zahlen für das dritte Quartal 2021 ausweisen, kostet rund um Zürich jede Minute weniger Pendelzeit in die Stadt bei einem Einfamilienhaus 21’000 Franken, bei einer Eigentumswohnung 15’500 Franken. Im Schnitt wurden Eigentumswohnungen 2,0 Prozent teurer gehandelt als im Vorjahr. Die Preise für Einfamilienhäuser stiegen den Angaben zufolge mit 4,4 Prozent so stark wie nie seit der Lancierung des Raiffeisen Transaktionspreisindex.

Städtische Lagen hätten im Vergleich zu Agglomerationsgemeinden zwar an Attraktivität verloren. Doch trotz des jüngsten Anstiegs der Leerwohnungsziffer in den Städten seien die Leerstände in den Zentren weiterhin sehr tief. Insgesamt sieht Raiffeisen für den Mietwohnungsmarkt eine „sanfte Landung“.

Knapper Boden werde immer dichter bebaut. Während im Jahr 2000 noch 43 Prozent der Neubau-Wohneinheiten in Einfamilienhäusern erstellt wurden, so waren es 2020 nur noch knapp 11 Prozent. Der Anteil der Wohnungen, der durch Aufstockungen, Erweiterungen und andere Umbauten neu entstanden ist, hat sich innerhalb von zehn Jahren von 7 auf 13 Prozent fast verdoppelt.

Auf dem Land und in touristischen Regionen bleibe AirBnB trotz Pandemie ein gutes Geschäft. Dort könnten „im Vergleich zum regulären Mietwohnungsmarkt teils äusserst attraktive Renditen erzielt werden“, so Neff. „In den grossen Zentren lohnt sich das Geschäft nach Abzug aller Kosten dagegen meist nicht.“

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