Hotel Rotbuche: Energie- effizienz, Ökologie und Komfort
Auf dem ehemaligen Weidmann-Areal in Rapperswil-Jona baut die Bauherrin GJMO AG auf rund 500 Quadratmetern das dritte Moxy Hotel der Schweiz. Für ein ausgeklügeltes Energieversorgungssystem kommt die «Energie Zürichsee Linth» (EZL) zum Einsatz.
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Mitte Februar vergangenen Jahres fand der Spatenstich für das Hotel Rotbuche in Rapperswil-Jona statt. Die drei Anforderungen und Vorgaben an die Energieversorgung und an das Energiesystem für das neue Hotel waren klar: Energieeffizienz, Ökologie und Komfort. Um diese Vorgaben umzusetzen, wurden als Energiequelle für die Wärmepumpe Erdwärmesonden gebohrt und in Zusammenarbeit mit der Energie Zürichsee Linth (EZL) ein nachhaltiges Energiekonzept erarbeitet. Die EZL wird auch die Gebäudetechnik als Contractor betreiben und warten.
Massnahmen zur Wärmerückgewinnung
«Über die reversible Wärmepumpe kann Wärme für Heizzwecke und für das Brauchwarmwasser bereitgestellt werden», erklärt Roman Fausch, Projektleiter Energiedienstleistungen bei der EZL. Im Sommer bestehe die Möglichkeit, das Gebäude energieeffizient direkt über Erdwärmesonden zu kühlen, so der Fachmann. Bei hohem Kühlbedarf besteht zusätzlich die Möglichkeit, Kälte von der reversiblen Wärmepumpe zu nutzen. Weiter werden verschiedene Massnahmen zur Wärmerückgewinnung verbaut und dank einer intelligenten Steuerung auch bedarfsgerecht geregelt. «Im Zusammenhang mit Energie und Nachhaltigkeit ist es für uns eines der nachhaltigsten Hotelprojekte, welches wir planen und realisieren durften», sagt Stefano Ghisleni, Generalplaner der Ghisleni Partner AG, mit Sitz in Rapperswil, Zürich, St. Gallen und Zug.
Beim Moxy Hotel Rotbuche stammt die natürliche Wärme aus rund 200 bis 250 Meter Tiefe. Die 23 Sonden, verteilt über die gesamte Baufläche, entziehen dem Erdboden 10 bis 15 Grad. Die Wärme wird durch eine Trägerflüssigkeit in die Wärmepumpe im Gebäude eingespeist und umgewandelt. So gelangt sie ins Heiz- und Klimasystem des Hotels. Die gesamte Länge des Erdsonden-Leitsystems misst mehr als fünf Kilometer.
Senkung der Raumtemperaturen bis zu vier Grad
Die Projektverantwortlichen betonen, dass der Grundbedarf für die Raumkühlung in den wärmeren Jahreszeiten im Hotel Rotbuche mit dem umweltschonenden Free-Cooling-System gedeckt werden kann. Damit sei eine Senkung der Raumtemperaturen bis zu vier Grad möglich. Dies hat einen positiven Nebeneffekt: Die abgeführte Wärme wird wiederum in den Erdsonden zwischengespeichert und kann für die Warmwasseraufbereitung oder im Winter für die Wärmeeinspeisung genutzt werden. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach wird für das Betreiben der Wärmepumpe installiert. Sie soll mit rund dreissig Prozent ausreichend Deckung bieten, um einen Teil des geforderten Strombedarfs zu decken. «Der massvoll gesteuerte Ausgleich von Wärme und Kälte macht ein kontinuierliches Raumklima ohne massive Temperaturschwankungen möglich», sagt Projektleiter Roman Fausch. Die ersten Gäste können dies ab kommenden Herbst selber fühlen. Zu diesem Zeitpunkt soll das neue Hotel «Rotbuche» mit seinen 86 Zimmern eröffnet werden. ■