Hardau I wird für 71 Millionen Franken neu gebaut
Die Zürcher Wohnsiedlung aus dem Jahr 1964 wird von Grund auf erneuert. Die Anzahl Mietwohnungen wird mittels besserer Ausnutzung des Areals erhöht.
Zwischen der Hardstrasse und den markanten Wohntürmen der Hardau II liegt die in die Jahre gekommene Wohnsiedlung Hardau I. Sie besteht seit 1964 und stammt aus der Feder des Architekten Eberhard Eidenbenz. Die heute 80 Wohnungen sind kleinräumig mit einem bescheidenen Ausbaustandard. Lärmschutz, Energieeffizienz und Barrierefreiheit lassen zu wünschen übrig. Da das Areal Ausnutzungspotenzial besitzt und dadurch mehr Familienwohnungen entstehen können, hat sich die Stadt Zürich für einen Ersatzbau entschieden.
Das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich hat 2018 mittels eines Architekturwettbewerbs das Siegerprojekt auserkoren: Graber Pulver Architekten AG haben die Jury mit ihrem Projekt «Laurel & Hardy» überzeugt. Vorgesehen sind zwei Baukörper von unterschiedlicher Form und Bauhöhe. Der sechs Stockwerke umfassende Hofbau grenzt sich klar vom Hardaupark ab. Entlang der Hardstrasse ergänzt ein siebengeschossiger Gebäuderiegel den bestehenden Blockrand. Die Wohnungen im Hofbau sind grösstenteils zu drei Seiten ausgerichtet.
Geplant sind 122 überwiegend grossräumige Mietwohnungen für Bewohnende mit tiefen bis mittleren Einkommen. Einzelzimmer, Ateliers und Musikübungsräume können individuell angemietet werden. Entlang der Hardstrasse entstehen im Erdgeschoss zudem Flächen für Dienstleistungen sowie ein Personenmeldeamt. Ausserdem sind am Hardaupark ein Kindergarten, Ateliers und ein Jugendladen der Offenen Jugendarbeit Zürich (OJA) geplant. So soll gemeinsam mit den bestehenden Hardau-Hochhäusern, die mehrheitlich kleinere Wohnungen umfassen, ein gut durchmischtes, städtisches Wohnungsangebot entstehen.
Bei Hardau I haben Energiekennwerte des Minergie-P-Standards im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft oberste Priorität: Dennoch wird nur der Bau an der lärmbelasteten Hardstrasse nach Minergie-P-Eco-Standard zertifiziert. Denn im ruhiger gelegenen Hofgebäude werden keine kontrollierten Lüftungen eingebaut. Das Mobilitätskonzept sieht ein autoarmes Quartier vor: Die Anzahl Parkplätze wird mit zukünftig 31 statt den früheren 249 deutlich reduziert. Energie wird direkt auf dem Grundstück durch eine vom Elektrizitätswerk der Stadt Zürich geplante und finanzierte Photovoltaik-Anlage erzeugt. Damit der auf den Dächern der Liegenschaft produzierte Strom vor Ort genutzt werden kann, bilden Mieterschaft und Bauträgerinnen eine Eigenverbrauchsgemeinschaft.