COVID-19 bringt die Energiewende in Gefahr

Genf, Mai 2020

Das Weltwirtschaftsforum hat am Mittwoch seinen diesjährigen Bericht über den weltweiten Stand der Energiewende veröffentlicht. Demnach birgt die Coronavirus-Pandemie die Gefahr, dass die jüngsten Fortschritte im Sande verlaufen. Bei der Bewertung dieser Fortschritte nimmt die Schweiz weltweit den zweiten Platz ein.


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Gemäss einem Bericht des Weltwirtschaftsforum (WEF) gefährdet die aktuelle Pandemie und deren ökonomischen Auswirkungen und Ausgleichszahlungen die kurzfristigen Energieziele. In der Studie «Fostering Effective Energy Transition 2020» bewertet der darin angelegte Energiewende-Index 2020 die aktuelle Leistung der Energiesysteme eines Landes. Von 115 bewerteten Ländern machen 94 seit dem Jahr 2015 Fortschritte. Die Schweiz wird bei den erreichten Fortschritten vom WEF nach Schweden als das zweiterfolgreichstes Land eingeordnet. Unter den ersten 10 sind Finnland, Frankreich und Grossbritannien daneben die einzigen G20-Länder.

Die politischen Massnahmen, Fahrpläne und staatliche Rahmenbedingungen müssen jedoch gegenüber externen Schocks robuster gemacht werden. Denn die ökologische Nachhaltigkeit weist nach wie vor Schwächen auf. Das jüngste Beispiel dafür ist COVID-19. Unternehmen in allen Branchen wurden gezwungen, sich der Situation mit zeitweise Betriebsstilllegungen, Veränderungen der Nachfrage und neue Arbeitsweisen anzupassen. Von der Regierung wurden deshalb sogenannte Konjunkturpakete aufgelegt, um die Auswirkungen abzumildern. Wenn sie unter Berücksichtigung langfristiger Klimaziele umgesetzt würden, könnten sie den Übergang zu sauberer Energie vorantreiben.

Die Diskrepanz zwischen dem wozu man sich verpflichtet hat und den tatsächlichen Ergebnissen, ist nach wie vor gross. Doch biete die Pandemie „eine Möglichkeit, unorthodoxe Eingriffe in die Energiemärkte und eine globale Zusammenarbeit in Betracht zu ziehen. Das könnte eine Erholung unterstützen und den Energiewandel beschleunigen, sobald die akute Krise abklingt“, sagt Roberto Bocca, Leiter Energie und Materialien beim WEF.

Letztlich seien grössere Anstrengungen erforderlich, um sicherzustellen, dass die jüngste Dynamik nicht nur erhalten bleibe, sondern beschleunigt werde, heisst es in der Medienmitteilung weiter.

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