Bis zu 10’000 neue Arbeitsplätze im Sisslerfeld
Im Sisslerfeld liegt die grösste Arbeitszone des Kantons Aargau. Auf den rund 200 Hektaren sollen 5000 bis 10‘000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Gleichzeitig soll die Landschaft gestärkt und die Erreichbarkeit sichergestellt werden. Damit dies gelingt, arbeiten die umliegenden Gemeinden eng zusammen.
Das Sisslerfeld im Fricktal soll sich zu einem Zukunftsort entwickeln. Es ist das grösste zusammenhängende und eingezonte Industriegebiet des Kantons Aargau. Mit der Weiterentwicklung des Sisslerfelds sollen sich mehr Unternehmen im Gebiet ansiedeln und 5000 bis 10’000 zusätzliche hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen.
Die vier beteiligten Gemeinden – Eiken, Münchwilen, Sisseln und Stein, – der Planungsverband Fricktal Regio und der Kanton Aargau haben darum Ende 2018 beschlossen, die Entwicklung der 200 Hektaren grossen Arbeitszone gemeinsam und koordiniert anzugehen. Qualitatives Wachstum steht dabei im Vordergrund.
Bereits im Jahr 2019 wurden die Menschen, die im Sisslerfeld wohnen oder arbeiten, sowie die Unternehmen und Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer nach ihren Bedürfnissen gefragt. Daraus sind Leitsätze für die weitere Entwicklung entstanden.
Von Januar bis September 2020 suchten vier Teams von Fachplanerinnen und Fachplanern Lösungen, um die Leitsätze umzusetzen. In dieser sogenannten Testplanung beschäftigten sich die Teams mit der Frage, wie die Arbeitsplätze im Sisslerfeld wachsen und gleichzeitig der Verkehr erträglich bleiben und die landschaftliche Schönheit mit ihrem Naherholungswert bewahrt werden kann. Die Fachpersonen aus den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Städtebau, Mobilität, Freiraum und Energie arbeiteten dafür interdisziplinär zusammen. Dabei haben sie verschiedene Lösungsansätze untersucht und verglichen und ihre Vor- und Nachteile diskutiert.
Ihre Lösungsansätze wurden von einem 16-köpfigen Beurteilungsgremium in drei Workshops intensiv und kritisch diskutiert. Um der jungen Generation genügend Gewicht zu geben, waren in diesem Gremium auch sehr junge Fachpersonen vertreten. Vorsitzender des Beurteilungsgremiums war Rainer Klostermann, Architekt und Städteplaner aus Zürich. In der Testplanung sei es für ihn wichtig gewesen, «all die Ideen und Erkenntnisse zu berücksichtigen, wie sich das Sisslerfeld als künftiger Arbeits-, aber auch Wohn- und Freizeitort gestalten lässt». «Anderseits», so Klostermann weiter, «gilt es, den lokalen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, ja diese geradezu zu hüten.» In der Testplanung wurde nicht nur ausgelotet, wie das Sisslerfeld entwickelt werden könnte. «Ebenso wichtig war es, verschiedene Perspektiven zu diskutieren und unter einen Hut zu bringen.»
Im Anschluss an die Testplanung wurden die verschiedenen Anliegen denn auch zu einem abgestimmten Gesamtbild zusammengeführt. Das Beurteilungsgremium hat diese Synthese Anfang Juli 2021 verabschiedet. Sie besteht aus acht Stossrichtungen und zeigt auf, wie sich das Sisslerfeld nachhaltig entwickeln könnte und welche Weichen dafür bereits heute gestellt werden können.
In einem nächsten Schritt werden diese Stossrichtungen mit den Gemeinden, der Bevölkerung sowie den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern diskutiert. Die Ergebnisse dieses Dialogs sollen im Jahr 2022 in behörden- und anschliessend grundeigentümerverbindliche Planungen überführt werden.