Schweiz hat das beste Energiesystem
Die Schweiz ist bezüglich ihres Energiesystems wie im Vorjahr das weltweit am besten bewertete Land, dicht gefolgt von Schweden und Dänemark. Das geht aus einer Untersuchung des Weltenergierats hervor. Dabei punktet die Schweiz besonders mit ihrem hohen Anteil CO2-freier Energieerzeugung.
Unter Berücksichtigung der drei Kriterien Energiesicherheit, Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit hat die Schweiz das vorbildlichste Energiesystem der Welt. Damit erreichte sie wie im Vorjahr den Spitzenplatz. Das geht aus dem Weltenergie-Trilemma-Index 2020 des Weltenergierats hervor. Diesen erstellte er gemeinsam mit dem global agierenden Strategieberatungsunternehmen Oliver Wyman.
Wie der Weltenergierat in einer Medienmitteilung schreibt, analysiert dieser Index historische Trends. Sie sollen es energiepolitischen Entscheidungsträgern und Interessenvertretern ermöglichen, ihre Leistung über die Zeit nachzuverfolgen und mit anderen zu vergleichen.
Vor allem ihr hoher Anteil an Wasserkraft beschert der Schweiz in dieser Rangliste von insgesamt 130 Ländern den Spitzenplatz. Auch bei der Bezahlbarkeit steht sie in den Top 10. Dies ist dem insgesamt hohen Wohlstand gedankt. Einzig bei der Versorgungssicherheit taucht das Land nicht unter den zehn Besten auf. Dafür ist der Schweizer Energiemix nicht diversifiziert genug. Diesen Spitzenplatz hat Kanada inne, gefolgt von Finnland und Rumänien. Alle drei Länder verfügen über grosse Wasserkraftressourcen und investieren stark in Sonnen- und Windenergie.
Die drei Länder mit dem grössten Sprung nach oben sind in der Gesamtbewertung Kambodscha, Myanmar und Kenia. In erster Linie ist das auf ihre Leistungen beim allgemeinen Zugang zu Energie zurückzuführen. Dieses Kriterium, das der Weltenergierat als Energiegerechtigkeit bezeichnet, hat seit dem Jahr 2000 die deutlichsten Verbesserungen erfahren, vor allem in Entwicklungsländern.
Instrumente wie der Weltenergie-Trilemma-Index seien wichtiger denn je, so die Generalsekretärin des Weltenergierats, Dr. Angela Wilkinson: „Der Index ermöglicht es den einzelnen Ländern, voneinander zu lernen, was beim Verbinden der Punkte zwischen Mensch, Planet und Wohlstand funktioniert und was nicht.“
Eines sei sicher, meint François Austin, Partner und Global Head of Energy bei Oliver Wyman: „Die leistungsstärksten Nationen erreichen ihre Energieziele, indem sie Politik, unternehmerisches Handeln, nationale Ressourcennutzung und Änderung des individuellen Verhaltens mit Umweltfragen in Einklang bringen.“ Dies könne „politischen Entscheidungsträgern und Wirtschaftsführern die Richtung für die Gestaltung der Energiezukunft vorgeben“.